Eine überaus liebevolle Hommage an eine Generation von Großeltern

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maesli Avatar

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In „Sylter Welle“ erinnert sich der Autor an humorvolle Erinnerungen und Anekdoten aus seiner Kindheit während er 3 Tage bei seinen Großeltern auf Sylt verbringt. Obwohl das Buch in nur 3 Kapitel unterteilt ist, wobei jedes Kapitel für einen Tag steht, hätte es genauso gut auch eine Vielzahl von Kapiteln geben können, denn die Vielzahl von Erinnerungen und Anekdoten hätten sich gut dafür geeignet.
„Sylter Welle“ ist eine überaus liebevolle Hommage an eine Generation, die vom Krieg schwer gezeichnet wurde, mit Charakteren, die es heute kaum mehr gibt. Ich kann gut nachvollziehen, wenn der eine oder andere Leser sich bei der Lektüre an die eigenen Großeltern erinnern mag. Auch ich kann in mancher Szene meine Großmutter erkennen, die auch das Kommando in unserer Familie führte, oder auch meinen Stiefvater, der 1918 geboren wurde. Und es berührt mich die Zuneigung, die Max seinem jetzt unbeholfenen, alten Großvater entgegenbringt.
So wechseln sich nicht nur Handlungsort und –zeiten ab, sondern auch das Timbre der einzelnen Geschichten. Sehr amüsant sind jene Szenen, in denen der Autor zugibt, dass er ein kleiner Schlingel war und für keinen Bubenstreich zu schade.
Als ich das Buch zu Ende gelesen hatte und mein Blick nochmals auf das Buchcover fiel, bildet sich eine kleine Stirnfalte, denn den Zusammenhang mit dem brennenden Strandkorb will sich mir partout nicht eröffnen. Kurzerhand entschließe ich mich „Sylter Welle“ zu googlen und ein Foto des Freizeitbades ploppt auf. Jetzt bin ich noch verwirrter.