Familie kann man sich nicht aussuchen

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readaholic Avatar

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Früher ging Max mit seinen Großeltern Ludwig und Lore auf Sylt campen. Heute sind die beiden zu alt dafür und mieten sich lieber in einer Ferienwohnung in der „Sylter Welle“ in Westerland ein. Max ahnt, dass es nicht mehr viele Urlaube mit den beiden geben wird und fährt sie besuchen.
Da ich jedes Jahr Sylt besuche, hatte ich mich auf etwas Sylter Lokalkolorit und Meeresbrise gefreut, doch dieser Roman besteht hauptsächlich aus Reminiszenzen an Kindheit und Jugend, die allerdings größtenteils alles andere als positiv sind. Es geht um miefige Küchen, Margarine mit allen möglichen Speiseresten, Dachse in der Tiefkühltruhe und andere unappetitliche Themen. Oma Lore benimmt sich wie ein General, jeder hat nach ihrer Pfeife zu tanzen. Der Opa schreibt derweil Tagebuch und lässt seine Lore machen. Max selbst ist kein angenehmer Zeitgenosse, der schon als Kind einer alten Dame androht, sie aus dem Fenster zu werfen, als sie das schlechtgelaunte Bürschchen anspricht. Auf seine Ausraster scheint er jedoch stolz zu sein, so wie er davon berichtet.
Es gibt keine fortlaufende Geschichte, sondern eine Aneinanderreihung von Anekdoten, die teilweise doch ziemlich seltsam anmuten. Mit dem flapsigen Schreibstil und dem Humor des Autors kann ich leider überhaupt nichts anfangen. Wahrscheinlich bin ich einfach nicht in der richtigen Zielgruppe für diese Lektüre. Die vielen Zeitsprünge haben das Lesen erschwert und ich habe mich zumindest bei Tag 1, der den größten Teil des Buchs einnimmt, durch die Seiten gequält. Von mir leider keine Leseempfehlung.