Jeder Satz Poesie und Alltag – Im Positiven wie im Negativen, so wie es soll

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janina_el Avatar

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Aufmerksam wurde ich auf das Buch, da ich Max Richard Leßmann auf Instagram folge und seine poetischen, prägnanten Posts meist sehr fühle und begeistert bin, wie viele Emotionen und Gedanken er schafft, in ein paar Wörter zu fassen, die dadurch so viel aussagen und in mir auslösen. Im Positiven wie im Negativen, aber ich glaube, das soll so.
Ähnlich ging es mir jetzt mit Sylter Welle, in der er so viele nachvollziehbare Gefühle und Eigenheiten gekonnt beschreibt, die ich selbst nie imstande wäre, so in Worte zu fassen. Gefühlt ist jeder Satz eine sehr bildhafte und schwerwiegende Metapher. Das kann man mögen oder auch nicht. Mir persönlich hat es eine Welt und Personen, die mir fremd sind, so schonungslos nahegebracht, dass mir die Geschichte im Umkehrschluss auch sehr nahe ging. Im Positiven wie im Negativen, aber ich denke, das soll so.
Ich habe nicht nachgeforscht, inwieweit der Roman autobiographisch ist, aber der Autor bietet so besondere und eigenwillige Beschreibungen, wie sie eigentlich nur das Leben und das genaue, jahrelange Beobachten dessen bieten kann (zumindest aus der Sicht einer hoffnungslosen Overthinkerin ohne jegliche Poesie in den Adern). Daher bewundernswert, wie poetisch Max Richard Leßmann Alltag und Familie aufarbeitet und einen Einblick bietet, wie er Dinge wahrnimmt und verarbeitet.
Zuletzt möchte ich noch das wunderschöne Cover erwähnen, dass neben dem mir bekannten Instagram-Poeten direkt meine Aufmerksamkeit und Neugierde geweckt hat. Für mich das schönste Kunstwerk an Buchcovern seit langem!