Liebeserklärung an die Großeltern

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Seit Max denken kann, verbringt er den Sommer mit seinen Großeltern auf dem Sylter Campingplatz. Oma Lore und Opa Ludwig, ihre Strenge und ihr teilweise eigenartiges Verhalten haben ihn durch die Sommer seiner Kindheit und Jugend hinweg sehr geprägt. Nun fahren die Großeltern noch ein letztes Mal nach Sylt, allerdings nicht auf den Campingplatz, sondern in eine Ferienwohnung. Max ist eingeladen, sie für drei Tage ein letztes Mal auf Sylt zu besuchen, wodurch bei ihm sämtliche Erinnerungen wachgerufen werden.

Max Richard Leßmann erzählt sehr anschaulich von den Szenen auf dem Campingplatz, von dem Verhalten seiner Großeltern miteinander, mit Max* Mutter und den generell schwierigen und durch Streit geprägten Beziehungen und Abläufen. Er zeichnet schöne und emotionale Bilder, die teilweise fröhlich und teilweise sentimental sind. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, fand die Abbildungen authentisch und mochte den selbstironischen, manchmal gar sarkastischen Schreibstil.
Die Figuren bekommen vor allem durch die vielen Rückblenden eine Tiefe verliehen und haben, auch wenn sie sich nicht immer liebevoll verhalten haben, sehr viel Sympathie von mir bekommen. Es wird deutlich, wie sehr Max seine Großeltern liebt, wie sehr er die Zeit mit ihnen genießt und wie stark sich die Dinge im Laufe des Lebens verändert haben.

Die Großeltern sind erwartungsgemäß schrullig, wirbeln teilweise Staub auf und sind gleichzeitig für Max so liebenswerte Menschen, dass ich "Sylter Welle" auch als Liebeserklärung an Max' Großeltern empfunden habe - stellvertretend vermutlich für ganz viele Großeltern.