Melancholisch, ironisch, liebevoll

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gagiju Avatar

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Von Max Richard Leßmann hatte ich vorher noch nie etwas gehört oder gelesen, auch nicht als Sänger oder Poet.

Mich neugierig gemacht auf den Roman haben die Themen "Sylt" und "Großeltern" und das doch etwas schräge Cover mit dem brennenden Strandkorb, der doch etwas anderes als Sylter Urlaubsidylle assoziieren lässt.

Generell beschreibe ich in meinen Rezensionen nicht den Inhalt des Buches, die Personen oder die einzelnen Handlungsstränge, da dies jeder objektiv im Klappentext und auf den Websites der Verlage und Buchhandlungen nachlesen kann und dies für mich nichts mit einer Beurteilung des Buches zu tun hat.

Ich finde den Text ganz wunderbar, in seiner Mischung aus leiser Melancholie, feiner Ironie, subtiler Situationskomik und sehr liebevoller Sichtweise auf manche Dinge und Menschen.

Herrlich z.B., wie der Autor es schafft, die Oma und den Opa zu charakterisieren, ohne klischeehafte Beschreibungen, sondern mit unnachahmlichem winzigkleinem Zynismus und liebevoller Kritik. Und dabei scheint er sie mit jedem Wort zu umarmen.

Dabei sind die familiären Szenen ebenso prägnant und eindrücklich geschrieben wie die Bahnfahrten, die Landschaften und nervige Touristen.

Eine Entdeckung für mich - und eine unbedingte Leseempfehlung!