Wenn Enkel erwachsen und Großeltern alt werden

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ullap64 Avatar

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Max hat als Kind regelmäßig seine Ferien mit den Großeltern auf einem Sylter Campingplatz verbracht. Als junger erwachsener Mann soll es nun noch einmal ein letzter gemeinsamer Urlaub auf Sylt sein, diesmal in einer Ferienwohnung, Camping ist den Großeltern mittlerweile zu beschwerlich...

Was zunächst einen leichten Sommerroman mit familiären Verwicklungen erwarten lässt, stellt sich schnell als Rückblick in die Familiengeschichte dar, bei denen natürlich Oma Lore und Opa Helmut über allem thronen.

Der Autor stellt uns hier wohl einen autobiographischen Roman vor, der insgesamt für mich eine Hommage an die Großeltern darstellt, Menschen, die es in ihrer Generation nicht immer leicht gehabt haben, ihr Leben aber doch gemeistert haben. In verschiedenen kleinen Episoden erfahren wir so Einiges rund um die Familie des Autoren, teils ungeschönt, teils lustig oder ironisch vorgebracht. In der Gegenwartsebene wird deutlich, dass auch die Großeltern irgendwann so sehr altern, dass ihnen das Leben nicht mehr leicht fällt. Die ganz besondere Beziehung zwischen Max und Oma und Opa schwingt aber immer zwischen den Zeilen mit. Ein Abschied von der geliebten Insel deutet wohl auch einen baldigen Abschied von den Großeltern an.

Für mich war das Buch leicht zu lesen, es hat dennoch Anspruch und macht nachdenklich. Über allem schwebte für mich aber auch eine gewisse Zärtlichkeit zwischen den Generationen, die man wohl nur ganz genau fühlen kann, wenn man Mitglied der Familie ist. Einige wenige Längen bei den Erzählungen aus der Vergangenheit sind mein einziger Kritikpunkt, ansonsten kann ich diesen ganz besonderen Roman sehr empfehlen.