Gute Idee

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lexiherz Avatar

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Der Thriller „Systemfehler“ von Wolf Harlander ist am 20. Juli 2021 im Rowohlt Polaris Verlag erschienen.
In den knapp 500 Seiten des Thrillers geht es hauptsächlich im den IT-Experten Daniel Faber und seine Familie und auf der Gegenseite Nelson Carius, welcher ganz frischer Ermittler beim Bundes Nachrichten Dienst ist. Mitten in der Urlaubszeit bricht in ganz Europa das Chaos aus, weil zuerst das Internet ausfällt und schlussendlich alles was daran hängt. Alle Kommunikationswege sind gekappt. Der Rattenschwanz ist endlos, was alles am Internet hängt realisiert man erst, wenn es nicht mehr da ist. Der Softwareentwickler Daniel Faber aus München gerät schnell ins Fadenkreuz der BND Ermittler, aber auch andere Personen Verhalten sich verdächtig. Doch vielleicht hängt auch alles enger zusammen als man glaub.
Ich fand die Idee des Buches an sich erstmal gut. Das Szenario mag man sich ja heutzutage gar nicht mehr ausmalen und alles was in dem Buch auf Grund des fehlenden Internets passiert ist war wirklich erschreckend.
Die Charaktere waren durchschnittlich gut ausgearbeitet. Bei dem ein oder anderen Charakter hätte ich mir mehr Details und „Farbe“ gewünscht, wenn man das so sagen kann. Im Großen und Ganzen gab es aber nichts zu meckern.
Was mich aber wirklich störte war die Storyline. Teilweise wurden Handlungsstränge überbewertet, was dazu führte, dass das Lesen teilweise langweil war, weil es sich so ziehte. Andere, meines Empfindens nach interessantere Handlungsstränge, wurde aber leider beispielsweise auf Seite 150 offenstehen gelassen und dann leider nur noch auf den letzten 5 Seiten in sehr sehr knappen Worten beendet. Das fand ich sehr Schade.
Auch die Auflösung des Thrillers fand ich teilweise fragwürdig, die Handlung war dann doch sehr sprunghaft und einiges konnte ich nicht wirklich nachvollziehen, wie die Ermittler nun darauf gekommen sind.
Alles in allem könnte ich das Buch ausschließlich auf Grund der guten Idee empfehlen und nicht auf Grund der Umsetzung. Allerdings finde ich, dass es auch dazu angeregt hat seinen Medienkonsum mal zu überdenken, denn will man wirklich so abhängig von etwas sein, was einem so einfach genommen werden kann?