Gesundheits-Überwachung

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dg8ve Avatar

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Das Buch T.R.O.J.A. Komplott spielt in einer fiktiven Zukunft, in der das Gesundheitssystem durch neuartige Gesetze, die den Bürger verpflichten, gesund zu leben stark entlastet wurde. Um die Einhaltung dieser Gesetze zu kontrollieren, setzt man Nanoroboter ein, die im Körper eines jeden Bürgers die Vitalparameter überwachen. Über einen Chip im linken Arm als Schnittstelle können diese Daten ausgelesen werden. Doch was lässt sich mit dieser Technik noch anstellen?

Die Geschichte dreht sich im Kern um eine junge Frau - Beta, die sich mit Trickdiebstählen über Wasser hält, einen jungen Mann - Nico, der sein Leben dem Dienst am Staat verschrieben hat und den „hohen Herren“, die für das System der (Gesundheits-)Kontrolle verantwortlich sind. Nachdem Beta knapp einem Mordversuch entgangen ist, macht diese sich auf den Weg, Boston zu verlassen. Unterdessen wird Nico für eine geheime Abteilung des FBI angeworben, dessen Ziel die Überwachung verdächtiger Personen darstellt. Sein erstes Zielobjekt ist … Beta.

Der Autor vermag es, ein sehr atmosphärisches Bild einer Zukunft zu zeigen, in der unter dem Vorwand der Gesundheitsvorsorge der Überwachung Tür und Tor geöffnet sind. Dabei denkt er Entwicklungen weiter, die sich derzeit bereits im Umfeld von Edward Snowden und sogenannter Fitness- oder Live-Tracker abzeichnen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Gefahren solcher Technologien. Verpackt ist diese Kritik in eine spannenden und fesselnden Geschichte. Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen, und durch Einsatz mehrerer Handlungsstränge wird ein die Spannung weiter verdichtet. Dabei sind die einzelnen Kapitel mit den einzelnen Handlungssträngen angenehm kurz, sodass man nicht Gefahr läuft, den Faden und damit den Lesespaß zu verlieren.

Aufgrund der spannenden Verpackung einer nicht unangebrachten Gesellschaftskritik halte ich das Buch für empfehlenswert. Es erinnert dabei an vielen Stellen an große Klassiker wie „1984“ oder „Brave New World“, mit denen es sich jedoch naturgemäß nicht messen kann, aber aufgrund seiner Zielgruppe auch nicht messen muss, richtet es sich doch an Jugendliche. In dieser Zielgruppe kann das Werk sicherlich punkten, durch den Schreibstil, der sich wirklich flüssig lesen lässt und einen regelrecht in die Geschichte hinein zieht, kann es sicher auch die jüngeren dieser Zielgruppe begeistern. Von mir eine eindeutige Leseempfehlung.