Spannendes Jugendbuch

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regenprinz Avatar

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Dieses Jugendbuch hat mir insgesamt gut gefallen, es war durchweg spannend geschrieben und die Charaktere, allen voran Nico, der junge FBI-Agent, und Beta, die punkige Ausreißerin, waren sympathisch und interessant gezeichnet. Die Bedrohung durch die Totalüberwachung kommt gut rüber, die Vorstellung, per Nanoteilchen im Körper ständig kontrolliert oder gar beeinflusst werden zu können, finde ich echt gruselig - und verdammt realistisch. Sehr weit davon entfernt sind wir wohl nicht mehr ... Allein dadurch gewinnt das Buch natürlich noch an Spannung.
Ansonsten fand ich die Darstellung der Zusammenhänge mitunter etwas schlicht, wobei ich die Geschichte jetzt nicht vorhersehbar fand. Meine Kritik zielt eher darauf, dass ich Nicos Handeln mitunter zu "unbedarft" und naiv fand, um glaubwürdig zu sein (z.B. wenn er völlig unbemerkt geheime Daten finden kann und diese dann noch auf den Arbeitscomputer lädt, um sie anzusehen ...) Ein bisschen mehr Annäherung zwischen ihm und Beta hätte ich während der Geschichte auch schön gefunden, das kam mir am Ende dann etwas zu abrupt im Nachgang. Andererseits ist das Buch so vielleicht für die (männlichen?) jugendlichen Leser verlockender, die es ausschließlich spannend mögen und auf eine zusätzliche Lovestory lieber verzichten.
Das Buch hat mich jedenfalls gut unterhalten und Impulse zum Nachdenken enthält es auch genügend. Meine angeführten Kritikpunkte sind also eher ein bisschen "Mäkeln auf hohem Niveau". Als Jugendliche mit weniger Leseerfahrung hätte das Buch von mir vermutlich volle 5 Sterne bekommen.