Eine neue Kriminaltechnikerin im Einsatz

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Der Prolog von "Tabu" spielt in Kalifornien. Reilly muss als Jugendliche täglich ihre kleine Schwester Jess von der Schule abholen, mit Essen versorgen und bei den Hausaufgaben überwachen. Warum das nicht die Mutter tut, erfährt man nicht. Der Heimweg von der Schule führt am Anwesen eines Pädophilen vorbei, den die Mädchen auf Geheiß ihres Vaters strikt ignorieren sollen. Eines Tages provoziert Jess zum Entsetzen ihrer großen Schwester diesen Mann.

Der Hauptteil stellt Reilly als Erwachsene vor. Sie ist nach Dublin, in die Heimat ihres Vaters, zurückgekehrt und arbeitet als Kriminaltechnikerin. Mit ihrer exquisiten amerikanischen Ausbildung soll sie in Dublin "die kriminaltechnische Abteilung ins 21. Jahrhundert führen". Die Kommissare reagieren unterschiedlich aufgeschlossen auf Reillys Auftritt, es gibt einen selbstgefälligen Macho, einen sehr altklugen Anfänger und einen sympathischen, aufgeschlossenen Kollegen, der Reillys Kenntnisse zu schätzen weiß.

Die Kriminalität hat in Dublin rasant zugenommen und Reillys erster größerer Fall in Irland ist gleich sehr tragisch. Ein junges Paar, vermutlich Studenten, wird nackt im Schlafzimmer einer sehr luxuriösen Wohnung aufgefunden. Augenscheinlich handelt es sich um einen Mord des Mannes an der Frau mit anschließendem Suizid. Der Klappentext legt nahe, dass alles ganz anders ist...

Der Schreibstil mit dem ruhigeren Beginn und der Charakterisierung der wichtigsten Romanfiguren hat mir gefallen, der anschließende Übergang zum Mordfall lässt einen interessanten und spannenden Krimi erwarten. Besonders der Prolog, der sicherlich von Bedeutung für die Haupthandlung ist - es wird angedeutet, dass Jess etwas Tragisches widerfahren ist -  erweckt mein Interesse.