Die schmutzigen Tage

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april1985 Avatar

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Zugegeben, Hexe Kosara hat es mir mit ihrem sturen, gedankenlosen Charakter nicht immer ganz so leicht gemacht. Dennoch habe ich die Zeit mir ihr unglaublich genossen. Genoveva Dimova hat mich mit ihrem Schreibstil, dem trockenen Humor und den hitzigen Dialogen, und ihrer durch slawische Mythologie inspirierten Welt total begeistert.

Jedes Neujahr lüftet sich der Schleier zwischen den Welten und lässt für 12 Tage Monster in die Stadt Chernograd. In diesen "schmutzigen Tagen" ziehen Varkolaks, Karakonjuln, Samodiven und viele andere bösartige Wesen durch die Straßen. Das schlimmste aller Moster ist der Zmey und eben dieser hat es auf Feuerhexe Kosara abgesehen. Und ausgerechnet in der Neujahrsnacht verliert Kosara ihren Hexenschatten und damit auch ihre Hexenkraft beim Kartenspielen an einen fremden Reisenden. Um zu überleben und den Zmey zu entkommen, bleibt Kosara nichts anderes übrig, als sich in die benacharte Stadt Belograd zu flüchten. Und sie muss ihren Hexenschatten wieder finden, denn ohne diesen, wird Kosara selbst zu einem Schatten verblassen.

Mir hat die Geschichte richtig viel Spaß gemacht. Mit ihrer vorschnellen und unüberlegten Art stolpert Kosara von einer brenzligen Situation in die nächste. So macht sie auch relativ schnell die Belograder Polizei bzw. Ermittler Arsen auf sich aufmerksam, der sich auch nicht mehr so einfach abschütteln lässt.

Die Welt, in die Genoveva Dimova uns entführt ist faszinierend. Auf der einen Seite haben wir die graue von einer lebendigen Mauer umzingelte Stadt Chernograd, in der es Hexen und Magie gibt und wo in en 12 Tagen nach Neujahr Jagd auf Monster gemacht wird. Auf der anderen Seite der Mauer hingegen liegt das heitere und sonnige Belograd, welches im Gegensatz zu Chernograd regelrecht im Reichtum schwimmt. Den Chernogradern ist die Einreise nach Belograd untersagt bzw. durch die menschenfressende Mauer auch nur schwer möglich. Ich habe die ganzen Ideen richtig gefeiert.

Die Handlung selbst ist spannend und wendungsreich. Die meisten Enthüllungen habe ich tatsächlich nicht kommen sehen. Gemeinsam mit Kosara und Arsen gehts an die verschiedensten Orte zu Land und auch zu See. Es entwickelt sich auch eine kleine Romanze zwischen der Hexe und dem Ermittler, allerdings wirklich nur ganz dezent. Ich fands sehr passend.

Ich würde mich, vorallem nach dem Ende, sehr auf ein Widersehen mit Kosara und Arsen.

Fazit:
Eine düstere Geschichte über Monster und Hexen inspiriert durch slawische Mythen und Legenden. Ich habs geliebt.