Eine atmosphärische, düstere Geschichte

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selena_riddle Avatar

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Ich lasse mich ja leicht von schönen Covern und Farbschnitten verzaubern und anziehen, sodass ich dadurch auch auf dieses Buch aufmerksam geworden bin. Beides hat mich neugierig gemacht und gefällt mir so gut.

Der Einstieg ins Buch fiel mir leicht und die direkt zu Beginn unerwartete Spannung hat mich gleich gefesselt, weswegen die Seiten nur so dahingeflogen sind. Einzig bei der Beschreibung der verschiedenen Monster bin ich immer wieder durcheinandergekommen. Darum kann ich nur den Tipp geben, ans Ende des Buches zu blättern, da die Monster hier aufgeführt und beschrieben werden.

Kosara ist eine sehr sympathische Protagonistin, ich mochte sie von Anfang an gern. Sie ist sehr heimatverbunden und kämpft dafür, ihre Stadt Chernograd zu einem sichereren und lebenswerteren Ort zu machen, welche an den „Schmutzigen Tagen“ von Monstern heimgesucht wird. Während ihrer Reise macht sie eine große Entwicklung durch. Geplagt von Selbstzweifeln gibt sie nicht auf und macht sich daran, sich ihren Schatten zurückzuholen.

Leider kam mir Kosara zwischendrin sehr leichtgläubig und naiv vor, da sie nicht aus ihren Fehlern zu lernen scheint und diese stattdessen auch noch wiederholt. Hier hätte ich sie ab und an am liebsten geschüttelt.

Zusammen mit „dem Bullen“ Asen ergibt Kosara ein ungewolltes, aber richtiges Dream-Team ab. Die beiden tun sich notgedrungen zusammen, sind sich aber nicht so gegenseitig egal, wie sie es vorgeben. Sie kämpfen gemeinsam und sorgen trotz der düsteren Stimmung mit Witz und Sarkasmus für den ein oder anderen Lacher. Ich musste oft schmunzeln.

Kosaras Vergangenheit mit dem Zmey lüftet sich erst nach und nach und hat mich stets rätseln lassen, was da wohl vorgefallen sein mag. Einige Dinge waren zwar recht vorhersehbar, haben dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan.

Zu Beginn des Buches hätte ich mir eine Karte gewünscht. Überhaupt muss ich sagen, dass es vom Worldbuilding mehr hätte sein dürfen. Einiges war mir einfach zu dünn. Auch der Mix aus Altertum und Moderne hat mich an manchen Stellen verwirrt.

Zum Ende hin nehmen die Rechtschreib-/Grammatikfehler derart zu, dass sie irgendwann meinen Lesefluss gestört haben. Das fand ich sehr schade.

Die düstere Atmosphäre wird wundervoll beschrieben, sodass ich mich manchmal gewundert habe, wieso ich z. B. nicht gerade im Nebel stehe. Das Ende war für meinen Geschmack dann ein bisschen sehr plötzlich und schnell, zumal die Geschichte zuvor viel Raum bekommen hatte.

Insgesamt ist es eine atmosphärische, düstere Geschichte, in welcher Kosara über sich hinauswächst und sich den Schatten ihrer Vergangenheit stellt. Ich bin sehr auf den zweiten Teil gespannt!