Jahreshighlight

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
steffis_buecherwelt Avatar

Von

Genoveva Dimova entführt uns in ihrem Fantasyroman “Tage einer Hexe” in eine düstere magische Welt, die genauso von kleinen schönen Akzenten gespickt ist, wie Einband und Farbschnitt des Buchs.

Der Leser darf in dieser Geschichte die Hexe Kosara begleiten, die sich während der zwölf schmutzigen Tage den Monstern Chernograds stellt. Kosara ist nicht nur willensstark, empathisch und sympathisch, sondern auch spielsüchtig, voller Selbstzweifel und mit einem ziemlich schweren Rucksack belastet. Gerade diese beiden Seiten ihrer selbst macht die Protagonistin unheimlich authentisch und man beginnt automatisch mit ihr zu fühlen, zu leiden, zu lachen und zu bangen.

Auch die restlichen mal mehr mal weniger bedeutenden Nebencharaktere sind tiefgründig und mit ihren je eigenen prägenden Geschichten versehen.

Das Worldbuilding schafft ein mittelalterliches, magisches und düsteres Feeling, ist aber dennoch auch an neuere Technologien angeknüpft. Vor allem die fantastischen Begebenheiten und die einfallsreichen Monster, die während der schmutzigen Tage Chernograd unsicher machen, lassen den Leser gänzlich aus seinem gewohnten Alltag in die Welt von Kosara entfliehen.

Getoppt wird all das mit Genovevas Schreibstil, der von neuen, treffenden und an die Welt angepassten Vergleichen lebt.

Besonders gut hat mir gefallen, dass dieser Fantasyroman viele wichtige tiefgründige Themen aufgreift und in das Setting einbettet. Politische, gesellschaftliche und soziale bzw. sozialkritische Themen werden dabei genauso bearbeitet wie psychologische Themen. Und das alles, ohne sie beim Namen zu nennen oder sie störend in den Vordergrund zu rücken. Vielmehr sind die Themen so mit der Geschichte verwoben, dass der Leser sich ganz nebenbei darüber ebenfalls Gedanken macht.

Fazit:

Genoveva Dimovas Fantasyroman hat alles, was man sich als Leser nur wünschen kann - tiefgründige Charaktere, spannender Plot, wichtige und tiefgründige Themen, magisches Worldbuilding, bildlicher und wundervoller Schreibstil. Fünf von fünf Sterne sind eigentlich immer noch zu wenig für dieses Jahreshighlight.