Jugend und Protest damals und heute

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meggie3 Avatar

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In dem Roman geht es um Annika, die ein alteingesessenes Schreibwarengeschäft in der Lübecker Altstadt betreibt, und die junge Klimaaktivistin Luzie. Die beiden treffen in Annikas Geschäft aufeinander, als Annika Luzie den Klebstoff für eine Straßenblockade verkauft. Annika fühlt sich mitverantwortlich und solidarisiert sich mit der jungen Frau. Gleichzeitig kommen Erinnerungen bei ihr wieder hoch, die sie eigentlich schon lange verdrängt hat. Denn auch sie hat einmal für etwas gekämpft: in der Hafenstraße in Hamburg. Dabei hat sie allerdings Traumatisches erlebt. Sie möchte um jeden Preis verhindern, dass Luzie die gleichen schmerzhaften Erfahrungen machen muss wie sie. So beginnt eine zunächst unfreiwillig gemeinsame Reise der beiden Protagonistinnen.

Mir hat der Schreibstil sehr gefallen, ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Auch wenn es ein paar Zufälle zu viel waren, die das Szenario und die Reise von Annika und Luzie etwas unrealistisch haben wirken lassen, hat mich der Plot gefesselt. Die Protagonistinnen waren mir sympathisch und ihre Entwicklung wird authentisch beschrieben. Ich habe einiges über die Hausbesetzerszene in der Hamburger Hafenstraße gelernt.

Beim Lesen des Romans habe ich vor allem zu Beginn festgestellt, dass sich das Thema und der Umgang mit der Klimakatastrophe im Roman ziemlich negativ auf meine Stimmung ausgewirkt haben. Allerdings ist von vornherein klar, worum es in dem Roman geht, es war also keine Überraschung. Letztlich zeigt es, dass es der Autorin gelungen ist, mich emotional sehr zu erreichen. Sie transportiert die berechtigte Angst und auch Hilflosigkeit angesichts der Klimakatastrophe wirklich gut.

Insgesamt hat mich der Roman gefesselt, ich habe einiges über die Hafenstraße gelernt und das Buch letztlich gerne gelesen. Gute Laune hat es bei mir allerdings weniger ausgelöst, was aber aufgrund des Themas auch nicht zu erwarten war.