politisch und unterhaltsam

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evaristo Avatar

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Katrin Burseg: Tage mir Milena
Dieser Roman erzählt die Geschichte von Luzie und Annika.
Luzie ist 17 und engagiert sich für den Klimaschutz, als sogenannte Klimakleberin, Annika, ca. 60, hat sich in einem bürgerlichen Leben mit Ehemann und kleinem aber feinem Geschäft eingerichtet, lebt aber bewusst und ökologisch. Diese beiden treffen zufällig aufeinander und Luzie weckt (gegen ihren Willen) Annikas Beschützerinstikte, doch das ist nicht alles: Langsam kristallisiert sich ihre Vergangenheit heraus und wir erfahren, dass ihr Leben nicht immer so friedlich und bürgerlich war, sie einst zu den Hausbesetzern in der Hamburger Hafenstraße gehörte. Das Buch zieht Parallelen zwischen den heutigen Klimaaktivisten und der damaligen Hausbesetzerszene. Fragt auch, wie weit Protest gehen darf, aber hat dabei klare Sympathien für die Aktivisten. Letztlich bleibt es aber zu sehr im Privaten und kommt zu keiner Lösung. Trotzdem ein sehr unterhaltsamer Roman mit einem politischen Hintergrund, der mir (Hamburgerin) viele Ereignisse der 80ger wieder in Erinnerung gerufen hat und den ich insgesamt gerne gelesen habe, auch wenn ich einige Storytwists dann doch etwas dahergeholt fand. Eigentlich das ideale Buch, um Gespräche zwischen den Generationen anzuregen, nur leider sind die meisten Lesekreis ja nicht so altersgemischt.