Reise in die Vergangenheit

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marcialoup Avatar

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Das Buch beginnt ganz harmonisch mit dem Kennenlernen der Protagonistin Annika, die in Lübeck den kleinen Laden ihres Schwiegervaters führt, ein Papier-und Schreibwarengeschäft. Man versinkt in den ersten Seiten in die wunderschöne Sprache, die das Szenario eines Lübecker morgens, wenn Annika den Laden aufschließt fast spürbar rüberbringt. Die erste junge Kundin eines Morgens verändert dann Annika’s Leben schlagartig. Sekundenkleber kauft sie und man findet sie kurz darauf auf der Straße wieder als Klimaaktivistin festgeklebt. Dieses Szenario hat in Annika etwas gelöst und lange vergraben geglaubte Erinnerungen und Aktionen aus Annika’s früherem Leben in den 80ern in Hamburg in den besetzten Häusern der Hafenstraße keimen wieder so stark auf, dass sie daran kaputtgehen könnte, wie schon einmal, früher.
Ihr Mann Hendrik weiß um das Dilemma von damals, versteht aber nicht, warum Annika sich plötzlich Luzie, der Klimaaktivistin so stark annimmt und sie vor Schlimmerem retten möchte.
Annika reist mit Luzie in die Hafenstraße und von dort zu Matti, ihrer Liebe aus den 80ern. Die Tage mit Milena müssen aufgearbeitet werden.

Insgesamt gesehen habe ich leider keinen richtigen Zugang zu dem Roman gefunden. Die Themen Klimaaktivismus mit Rückblenden zu besetzten Häusern der 80er ist spannend, aber irgendwie seltsam aufgearbeitet. Alles wird nur angeschnitten, man hätte daraus sehr viel mehr machen können. Und das fand ich sehr verwirrend, weil ich keinen Faden in dem Roman verfolgen konnte. Viele Entscheidungen Annika’s sind nicht immer nachvollziehbar.
Die schöne Sprache des Anfangs setzt sich nicht fort und mir bleibt Annika leider den kompletten Roman über fremd.