Vergangenheitsbewätigung

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In ihrem neuen Buch „Tage mit Milena“ befasst sich Kathrin Burseg mit verschiedenen Protestbewegungen und kombiniert sie mit dem Thema „Vergangenheitsbewältigung“.

Annika lebt in Lübeck und betreibt dort einen kleinen Schreibwarenladen. Als eines Tages eine junge Frau in den Laden kommt und nach Sekundenkleber fragt, händigt Annika ihr diesen aus und realisiert erst, nachdem Luzie, die junge Frau den Laden verlassen hat, was diese damit vorhat.sie macht sich auf die Suche nach Luzie und platzt in eine Klimakleberaktion.

Seltsamerweise fühlt Annika sich für Luzie verantwortlich, erinnert diese junge Frau sie doch an ihre Freundin Milena, mit der sie damals in der Hausbesetzerszene Hamburgs beteiligt war .Milena starb damals auf tragische Art und Weise und Annika fühlt sich noch bis heute schuldig an ihrem Tod.

Ich lese die Bücher von Kathrin Burseg sehr gerne, greift sie doch auch immer wieder aktuelle Themen in ihren Büchern auf und verarbeitet sie dann häufig mit der Vergangenheit , auch gerne mit politischen Themen. Dies hat mir auch bei diesem Buch wieder gut gefallen.
Sie versucht um Verständnis für junge Menschen zu werben, die sich um die Zukunft unseres Planeten sorgen, sicherlich auch zu Recht. Ob allerdings die Aktionen der Klimakleber für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung führen, wage ich zu bezweifeln.
In ihrem Rückblick in die achtziger Jahre und die Hausbesetzerszene in Hamburg wird aber auch deutlich, dass nach Ablehnung die Akzeptanz folgte und dadurch die Häuser in der Hafenstraße blieben.
Ich selbst kann mich gut an diese Zeit erinnern, da sie in den Medien lange Zeit präsent war. Ich fand den Rückblick in diese Zeit sehr gut und gelungen.

Was ich allerdings nicht ganz so gelungen fand war die Verbindung , die sie damit zu Milena hergestellt hat. Diese fand ich teilweise nicht ganz nachvollziehbar und ein bisschen konstruiert.
Trotzdem habe ich dieses Buch sehr gern gelesen und werde auch sicherlich das nächste Mal zu einer Neuerscheinung der Autorin greifen.