Wenn die Vergangenheit auf einmal anders erscheint

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seffe64 Avatar

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Das Buch „Tage mit Milena“ von Katrin Burseg ist ein Buch, das aus mehreren Gründen gefällt. Annika Oelkers lebt mit ihrem Mann Hendrik in Lübeck, wo sie den Papierwarenladen ihres Schwiegervaters führt, während ihr Mann pestizidfreie Blumen zieht und die Sträuße dann auf dem Markt verkauft. So weit, so normal. Die scheinbare Idylle gerät ins Wanken, als eine junge Klimaaktivistin bei Annika Sekundenkleber kauft und sich wenig später auf der Straße festklebt. Sofort werden bei Annika Erinnerungen an ihre Zeit als Hausbesetzerin wach. Damals war auch sie eine Revoluzzerin, die mit ihrer Freundin und dem gemeinsamen Freund Matti stark in der Szene aktiv war und auch mit ihnen zusammenlebte. Damals starb Milena und Annika konnte ihre Schuld, die sie fühlte, nie abschütteln. Sie versucht nun Luzie, die junge Klimaaktivistin, von der Teilnahme an gefährlichen Aktionen abzubringen, man spürt sehr gut die Sorge, dass sie eine weitere Katastrophe nicht verhindern könnte.
Als sie mit Luzie auf einer Demo ihren alten Kumpel Guido trifft und Erinnerungen austauscht, merkt sie schnell, dass diese in vielen Punkten gar nicht übereinstimmen, anscheinend haben beide die Zeit ganz anders wahrgenommen. Total entsetzt erfährt sie, dass die Gruppe damals nichts mehr mit ihr zu tun haben wollte, da man überzeugt war, Annika würde für die Polizei Spitzeldienste leisten. Kurz entschlossen macht sie sich mit Luzie auf den Weg nach Italien, um Matti zu suchen und von ihm zu erfahren, was denn tatsächlich passiert ist, was Wahrheit und was Fiktion war, um so endgültig mit der Vergangenheit abschließen zu können und ihren Frieden zu finden.