Wenn ein Buchhändler aus dem Nähkästchen plaudert...

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jasmin14 Avatar

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Der Titel spiegelt den Inhalt eins zu eins wieder, den tatsächlich handelt es sich um das Tagebuch eines Buchhändlers, der von seinem Arbeitsalltag berichtet. Er ist Inhaber einer kleiner Buchhandlung in Schottland und listet in seinem Buch interessante (oder vielmehr oft anstrengende) Begegnungen mit Kunden auf, berichtet über die finanziellen Probleme, die ein eigener Buchladen mit sich bringt und lässt sich keine Chance entgehen um über den Online-Riesen Amazon herzuziehen.

Grundsätzlich finde ich die Idee klasse. Viele Bücherliebhaber malen sich den Beruf des Buchhändlers als idyllisch und perfekt aus, da man den ganzen Tag mit Büchern zu tun hat. Tatsächlich bringt der Beruf jedoch viele Schwierigkeiten mit sich, wie der Autor berichtet. Besonders spannend fand ich die Anekdoten, von seiner Arbeit mit den Kunden, da mich viele zum Schmunzeln und Grinsen gebracht haben. Jedoch gab es immer wieder Stellen im Buch, bei denen ich mich ein wenig an der frechen Ausdrucksweise des Autors gestoßen habe. Teilweise schien er mir den Kunden gegenüber ziemlich grob und schroff, was ich persönlich schon schade fand.

Der Schreibstil ist nichts Besonderes. Sehr schlicht - einem Tagebucheintrag entsprechend. Meistens konzentriert sich die Erzählung auf die Geschehnisse im Buchladen oder rund um das Buchgeschäft (viele Exkurse über die Verdrängung der lokalen Buchläden durch Amazon - was ich sehr spannend fand und mich auch wieder dazu anstiftete, in Zukunft öfter in die Privatbuchhandlung in meiner Stadt zu gehen). Einige Kapitel drehten sich auch um sein Privatleben, wobei mir das ein wenig zu sehr aus dem Kontext gerissen war und das waren auch die Kapitel, die mir am wenigsten gefallen haben.

Grundsätzlich habe ich mir mit dem Autor etwas schwer getan, da ich seine Ausdrucksweise, Meinungen und Ansichten nicht immer sehr freundlich formuliert fand. Dahingehend ist er sehr geradeheraus und kümmert sich nicht darum, was andere denken. In meinen Augen erschien er mir dadurch sehr unsympathisch, was natürlich dann leider auch das Lesen beeinträchtigte. Für mich hatte das Buch also interessante Aspekte, bot mir tolle Einblicke, aber die Leseatmosphäre wurde durch den Autor etwas zerstört. Leider.