Geheimnisvolles Amulett

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gormflath Avatar

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Das kleine Dorf Omberg ist ein Ort, an dem man sich sicherlich nicht aufhalten möchte. Trostlos liegt das Dorf inmitten dunkler Kiefernwälder. Mitten im Wald wird eine Tote gefunden, und zwar genau am gleichen Ort, wo vor Jahren das Skelett eines kleinen Mädchens lag. Eine Ermittlergruppe rund um die Profilerin Hanne (bekannt aus dem ersten Teil „Wenn das Eis bricht“) soll diesen Cold Case noch einmal neu aufrollen. Mit dabei sind auch Hannes Partner, der Kommissar Peter und die junge Ermittlerin Malin, die nur zur Gruppe fand, weil sie in Omberg aufgewachsen ist und die Bewohner kennt.
Der Prolog beginnt mit Malin. Als Teenager fand sie mit ihren Kumpels eine Kinderleiche im Wald.
Acht Jahre später ist Malin erwachsen und mittlerweile Polizistin. Jetzt arbeitet sie mit an diesem Cold Case. Während ihr Kollege Peter spurlos verschwindet, taucht seine Lebensgefährtin Hanne orientierungslos und ohne jegliche Erinnerungen am Waldrand auf.
Jake, ein Nachbarsjunge, hat ganz eigene Probleme. Er findet Hannes Tagebuch und erfährt Dinge, die er lieber nicht gewusst hätte.
Wer sind die Toten? Was hat der spurlos verschwundene Kommissar mit ihnen zu tun? Und warum erinnert Profilerin Hanne sich an keine Ermittlungsergebnisse? Die Einwohner in der düsteren Landschaft Schwedens sind ohne Hoffnung und jegliche Perspektive. Doch niemand, nicht einmal die Polizei, kann der Wahrheit entkommen.
Abwechselnd wird aus der Perspektive von Jake, Malin und Hanne erzählt. So aufregend der Prolog begann, so langatmig liest man sich dann durch mehr als die Hälfte des Buches. Zwar schafft es die Autorin immer wieder, Spannung zu erzeugen, aber verliert sich dann zu sehr in Nebensächlichkeiten. Beim Lesen hat man die trostlose Atmosphäre von Omberg und deren launische Anwohner buchstäblich vor Augen und kann sich dank der Landschaftsbeschreibungen den Ort bildhaft vorstellen. Die Autorin hat ein aktuelles und viel diskutiertes Thema in ihren Roman mit eingebaut und legt so einige falsche Fährten.
Im letzten Drittel steigert Camilla Grebe die Spannung plötzlich, und dann kann man das Buch nicht mehr weglegen. Am Ende wird dem Leser eine überraschende und spektakuläre Auflösung beschert.
Fazit: Für mich war der Titel kein 5-Sterne-Thriller, aber nach etwas Ausdauer finde ich die absolut gut durchdachte Story äußerst lesenswert.