Guter Abschluss

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Meinung:

Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

Erster Satz: Mein Herz lebt jetzt außerhalb meines Körpers, verblutet auf der festgetreten Erde, wo ich auf dem unerbitterlichen Boden knie.

Das Cover finde ich gut, es ist ähnliche zu den anderen Covern der Reihe gestaltet und wie auch schon bei den anderen Bänden sieht man hier Gegenstände darauf, die in dem Buch vorkommen, was ich wieder cool finde.

Der Schreibstil der Autorin ist in Ordnung, aber so wirklich anfreunden kann ich mich mit den modernen Begriffen immer noch nicht. Das passt einfach nicht zu der Welt. Ich mochte aber, dass es wieder Kapitel aus unterschiedlichen Sichten gibt, wobei ich die nicht immer gut auseinander halten konnte, weil die Charaktere ähnlich dachten.

Dieser Band schließt direkt an das Ende von Band drei an. Nadir ist kurz davor zu sterben, Lor will ihn retten und natürlich will sie auch noch ihr Königinnenreich zurückhaben. Es ist also viel zu tun.

Der Einstieg ist mir persönlich schwer gefallen, weil zwischen den beiden Bänden doch mehrere Monate waren und ich mich nicht mehr an alle Details und Personen erinnern konnte, so hat es lange gedauert, bis ich wieder in der Geschichte drinnen war, wobei es Figuren gab, an die ich mich bis zum Ende nicht erinnern konnte. Sobald ein paar Erinnerungen zurückkamen, habe ich mir mit dem Buch auch gleich leichter getan.

Lor fand ich wieder in Ordnung. Ich hatte keine so große Abneigung gegen sie wie früher, da sie tatsächlich recht gute Entscheidungen getroffen hat und für sich selbst eingestanden ist. Ihre Fixtion auf Nadir ist zwar etwas bedenklich, weil ich da immer noch nur Lust und keine Liebe spüre, aber ansonsten mochte ich sie recht gerne.

Nadir war wieder gut gemacht, er ist aber irgendwie zu einem Nebencharakter geworden, weil sich fast alles um Lor dreht, auch seine eigenen Kapitel. Daher läuft er meist einfach hinter ihr her oder bewundert sie. Sein Charakter hat keine wirkliche Entwicklung mehr durchgemacht, gemocht habe ich ihn trotzdem.

Auch Gabriel hat wieder eigene Kapitel bekommen und das macht ihn erwähnenswert. Im letzten Band wurde seine tragische Geschichte tiefgründiger und ich habe eine Hassliebe zu ihm entwickelt. Einerseits ist er ein wirklicher Ungustl, andererseits hatte es er nicht leicht im Leben und ich konnte ihn verstehen. Jetzt wird immer deutlicher, dass er eigentlich nur glücklich sein will und ich habe sehr gehofft, dass ihm das gelingt. Ich mochte ihn und seine schroffe Art.

Dann gab es noch Kapitel aus Rions Sicht und ich muss sagen, dass ich diese wirklich gelungen fand. Sie verleihen seinem Charakter mehr Tiefe und man konnte manches besser nachvollziehen. Seine Entscheidungen waren nicht gut und trotzdem fand ich ihn als Charakter sehr gelungen. Er macht im Laufe des Buches eine interessante Entwicklung durch, die dann doch etwas zu schnell war am Ende. Von ihm hätte ich tatsächlich gerne noch mehr gelesen.

Dies ist der längste Teil der Reihe und wie ich finde war das Buch zu lang. Es passiert nicht viel bis zum Ende, manche Szenen hätte man sich sparen können und vieles hätte man kürzen können. Zum Glück liest sich das Buch sehr schnell, dadurch merkt man die Länge gar nicht so. sehr. Im Grunde gibt es viel Gerede und viel Planen, aber das hätte man auch in 200 Seiten weniger geschafft.

Der Anfang von Buch hat mir persönlich am besten gefallen. Es hat sich nicht gezogen, es gab neue Elemente und Lor muss sich wieder alleine durchschlagen, denn Nadir kann ihr zu dem Zeitpunkt nicht helfen. Gleich zu Beginn bringt sie ihn zu Zerra, welche ihn heilen soll. Nadir ist also bei Zerra und Lor muss die Anker finden. Die Kapitel als Nadir und Zerra interagiert haben fand ich sehr gut, es war mal was anderes und hat Abwechslung reingebracht. Später, als Lor nicht mehr alleine ist, wurde es dann für mich etwas schlechter.

Manche Dinge in dem Buch lösen sich auch viel zu einfach auf. Jemand ist böse, dann passiert was und plötzlich hilft diese Person den Guten. Oder jemand will etwas nicht tun, dann gibts ein Gespräch, vielleicht ein paar Tränchen und schon ändert sich die Meinung. Ich fand das alles zu einfach, Lor hatte, wenn es um andere Menschen ging, keinerlei Hindernisse zu überwinden, denn jeder hilft ihr sowieso. Das war auch am Ende ein Manko, dass sich alles zu schnell und zu einfach auflösen ließ.

Positiv erwähnen muss man aber, dass es hier nicht mehr so viel um Sex geht, wie in den anderen Bänden. Diese Szenen haben mich nämlich sehr gestört und haben den Plot unnötigerweise unterbrochen. Hier hält sich das sehr in Grenzen und es wird sich wirklich auf die Geschichte konzentriert.

Schön fand ich auch, dass so viele Nebencharaktere wieder dabei waren, nicht nur Tristan und Willow, sondern auch andere Personen, die man vielleicht ins Herz geschlossen hat. Ganz vorne steht da bei mir Tyr, den ich absolut fantastisch finde. Seine Geschichte ist tragisch und dann auch noch die Verwicklung mit Gabriel, ich habe so sehr gehofft, dass die beiden ein Happy End bekommen.

Allerdings kommt auch Atlas wieder vor und obwohl er in den ersten Bänden immer als so stark und böse bezeichnet wurde, habe ich hier nichts davon mitbekommen. Es wirkte so als wollte die Autorin Atlas einfach schnell loswerden, es war super einfach und hat auch nicht viel Zeit in Anspruch genommen. Hier war ich dann sehr enttäuscht, denn er wurde als Bösewicht aufgebaut und war schlussendlich eigentlich unnötig.

Das Ende war nicht ganz mein Fall. Es sollte wohl eine Brücke zu Band eins hergestellt werden, aber ich war kein Fan davon. Auch das letzte Kapitel hätte man sich sparen können, das war dann schon wieder übertrieben. Insgesamt war der Abschluss in Ordnung.

Fazit:

Die Reihe war insgesamt zu lange. Man hätte das alles in zwei Bänden abwickeln können, wobei dieser Band recht gut war. Trotzdem habe ich einige Kritikpunkte. Vieles hat sich zu einfach lösen lassen, manches ging zu schnell und obwohl das Buch so lang ist, wurde sich für die wichtigen Dinge einfach keine Zeit genommen. Ich fand die Charaktere generell aber super und es gab ein paar wirklich gute Szenen. Von mir kriegt das Buch 3 Sterne.