Begegnung mit der Todesfee

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Als Lulu auf dem zwölften Geburtstag ihrer Schwester Priscilla das erste Mal die Anwesenheit der Todesfee spürt, erschrickt sie nicht. Ihr Vater hat ihr vor einiger Zeit den Unterschied zwischen Sterben und dem Tod erklärt. Diese Worte der Ruhe führten sie auch später noch sicher durch die Verluste, die sie erlitt. Nur einen Tag später wird Sergeant James Houston von einem Landstreicher erschossen. Lulu, ihren beiden Schwestern und ihrer Mutter müssen nun ohne den geliebten Vater und Ehemann weitermachen. Zwölf Jahre später erliegt die Mutter ihrem Krebsleiden. Auch die drei Töchter haben mit den entarteten Zellen zu kämpfen. Ihr Leben wird fortan nur noch in 6-Monats-Abschnitte eingeteilt.

Die amerikanische Autorin Ka Hancock wagt sich mit ihrem Debüt an ein sehr emotionales Thema. Leben und Tod gehören untrennbar zusammen. Die Krebserkrankung, die offenbar bei allen Familienmitgliedern auftritt, wird keinesfalls als Schlusspunkt dargestellt, sondern eher als Wendepunkt. Der ausschweifende Erzählstil lässt bereits auf den wenigen Seiten der Leseprobe Empathie für die Figuren aufkommen. Das Kleinstadtleben in Brinley und die Zeichnungen der Einwohner lassen zwar auf jede Menge Klischees schließen, verdeutlichen so allerdings auch schneller, um was es der Autorin geht. Manche Materialien müssten genauso vorsichtig behandelt werden wie Gefühle, damit sie nicht zerstört werden.