Das Damoklesschwert des Schmerzes

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knetbert Avatar

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Drei Schwester, über denen das vererbte Damoklesschwert des Krebses schwebt...
Und zudem das des Schmerzes, mit harten Schicksalsschlägen klarkommen zu müssen...

Der Vater hat der jüngsten, Lucy, im Alter von fünf Jahren erklärt, dass der Tod gar nicht schlimm ist und auch nicht das Ende. Lucy meint sogar, die sogenannte „Todesfee“, die für sie eindeutig weiblich ist, gesehen zu haben, bevor sie ihren Vater holte. Diese Kindheitserinnerung eröffnet das Buch und das gleich auch sehr familiäre, liebevolle Art und Weise. Mich hat dieser schöne Prolog gleich angesprochen und veranlasst, weiterzulesen. Irgendwie hatten wir doch alle unsere kleinen Rituale mit den Eltern – entweder mit einem Elternteil oder beiden – und das hat mich gleich an meine schöne Kindheit erinnert. Gut gemacht.

Warum ihr Ehemann Mickey im Krankenhaus liegt, wird von der Autorin noch nicht preisgegeben. Hat er vielleicht Krebs ? Schont die „Todesfee“ die Schwestern, nimmt aber Lucy den Mann ?

Die Probleme/Schicksalsschläge zeichnet die Autorin schon vor, nur wissen wir noch nicht, welche genau auf die Charaktere zukommen. Nur scheinen sie ganz erheblich zu sein...

„Tanz auf Glas“ scheint ein sehr emotional geschriebenes Buch zu sein, in dem die Autorin auch viel Wert darauf legt, dass sich die Leser mit den Charakteren auch ein Stück weit identifizieren können. Ich habe mich beim Lesen der LP ihnen jedenfalls schon recht nahe gefühlt. Sowas als Autor/in zu schaffen ist schon wirklich ein Glanzstück und begegnete mir auch nicht wirklich häufig. Okay, das mag daran liegen, dass ich eigentlich selten Bücher der Kategorie "Literatur" lese und mag. Aber hier ist das anders. Irgendwas an dem Buch hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen.

Man weiß noch nicht genau, welche Dramen sich noch abspielen werden, aber ich hoffe, die Autorin findet ein Ende, das nicht zu deprimierend ist, wie das bei Büchern im Bereich "Literatur" oft der Fall ist. Aber anhand des bisherigen Schreibstils denke ich, dass das Buch - unabhängig vom Ausgang/Plot - auf jeden Fall auch etwas für mich ist und ich möchte Lucy, Lily, Priscilla und Mickey gern begleitend zur Seite stehen.