Es war einmal...

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jiskett Avatar

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Cover:
Das Cover zeigt ein Paar, das sich eng aneinander geschmiegt hat. Der Mann umfasst die Frau, sie hat ihr Gesicht an seinem Hals vergraben. Insgesamt strahlen die beiden eine Wärme und eine Zuneigung aus, die neugierig macht, vor allem, da es sehr gut zur Inhaltsangabe passt!

Meinung:
Der Prolog erinnert beinahe an ein Märchen. Die Ich-Erzählerin Lucy schildert dem Leser, wie sie 'die Todesfee' kennen lernte, als sie ihren Vater holen kam. Ob es wirklich eine Todesfee gibt oder ob sie ein Produkt des Verstandes der Erzählerin ist, bleibt offen. Dies verleiht dem Buch einen interessanten, mystischen Touch, der sich aus der Inhaltsangabe nicht ergeben hat - auch wenn ich glaube, dass er im Buch keine besonders große Rolle mehr spielen wird ;)
Jedenfalls ist der Prolog unheimlich schnell "ausgelesen". Die Beschreibungen sind sehr bildhaft, man kann sich auch gut in die Protagonistin hineinversetzen, als sie von ihrer Kindheit und ihrem Vater erzählt. Vor allem stellt sich nun auch die Frage, inwiefern die Ereignisse des Prologs und auch die Todesfee noch wichtig für die Handlung sind...

Als das erste Kapitel beginnt, werden wir sofort mitten in die Geschichte katapultiert. Lucy, weiterhin die Ich-Erzählerin, zählt auf, was sie alles zu erledigen hat. Dabei wird bereits angedeutet, dass mit Mickey - ihrem Partner, wie wir aus der Inhaltsangabe wissen - etwas nicht stimmt. Er liegt in der Klinik. Die Ich-Erzählerin selbst scheint ebenfalls verletzt zu sein, zumindest braucht sie Medikamente und empfindet bei "unangenehmen Berührungen" Schmerzen. Wie wir schon sehr schnell erfahren, hatte sie vor sieben Jahren - mit 26 - Krebs. Es scheint bei ihr in der Familie zu liegen - ihre Großmutter und ihre Mutter starben daran.

"Ich erhalte die frohe Botschaft, danke Gott dafür und tanze weiter durch mein Leben – bis es Zeit wird, sich für den nächsten Termin zu wappnen und wieder einmal an die statistischen Werte zu denken, die nicht gut aussehen."
Diese Worte berührten mich sehr und passen auch perfekt zum Titel der Geschichte. Lucy tanz auf Glas - sie tanzt durchs Leben, das so zerbrechlich, so kostbar vor ihr liegt und ihr mit einer einzigen Diagnose zerschmettert werden könnte.
Die Protagonistin bemitleidet sich nicht selbst, zumindest hier noch nicht. Sie erzählt von der Erkrankung, wie sehr sie die Mammographie hasst, dass sie nach der Todesfee Ausschau hält - und davon, dass sie vor dem Tod keine Angst hat, dank den Worten ihres Vaters.

Die Leseprobe lässt vieles offen - natürlich, denn sie soll ja nur neugierig machen und ist nicht der ganze Roman.
Noch immer ist unklar, was mit Mickey ist - da aber eine Bekannte Lucys sagt "Nie sorgst du richtig für dich selbst, wenn es Mickey nicht gutgeht." glaube ich, dass auch er Krebs oder etwas ähnlich schreckliches hat.
Schön finde ich aber, dass Lucy sagt, nach allen Problemen liebt sie ihn noch mehr als bei ihrer Hochzeit vor 11 Jahren.

Die Inhaltsangabe kündigt eine Belastungsprobe an, spricht aber gleichzeitig von einer unzerbrechlichen Liebe... weshalb ich hoffe, dass das Buch gut ausgehen wird, obwohl die Ausgangslage bisher nicht sehr rosig ist.
Ehrlich gesagt fallen mir gerade 100 schreckliche und gute Möglichkeiten ein, was passieren und wie das Buch enden könnte - also ja, die Leseprobe lässt mich sehr neugierig zurück.^^