Ergreifend - dringender Taschentuchalarm

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glücksklee Avatar

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Mit "Tanz auf Glas" habe ich bisher mein Jahreshighlightbucgh 2013 gelesen. Die Leseprobe, die mich hier auf vorablesen.de schon so begeistert hatte, hat bei diesem Buch nicht zu viel versprochen.

Lucy und Mick sind ein glückliches Ehepaar - meistens jedenfalls. Lucy lebt Zeit ihres Lebens in der Erwartung, eventuell wie ihre Mutter und Tante an Krebs zu sterben, der in ihrer Familie die weiblichen Houstons heimsucht. Lucy hat den Krebs schon einmal besiegt, die erste Runde hat sie gewonnen... Und Mick, tja, Mick ist mal überschwänglich, mal zu Tode betrübt... bipoloare Störung, so nennt sich die Krankheit, unter der Mick leidet. Lucy und Mick haben schon so manche Prüfung ihrer Liebe gemeinsam überstanden - doch dann geschieht etwas völlig unerwartetes...

Die Liebesgeschichte zwischen Lucy und Mick ist einfach wunderschön, sie wird abwechselnd mal von Mick, mal von Lucy erzählt, wobei Micks Erzählungen eigentlich Tagebucheintragungen sind. Schon auf den ersten hundert Seiten des Buches habe ich mir ein halbes Dutzend Mal Tränen aus den Augenwinkeln gewischt, so ergreifend ist das, was dort zwischen Mick und Lucy geschieht. Auch die Vorgeschichte und Lucys Einstellung gegenüber der Todesfee gehen einem ans Herz - ich kann "Tanz auf Glas" jedem empfehlen, der jetzt im Herbst auf der Suche nach einem guten Buch für einen ganzen verregneten Tag auf der Couch ist.

Ka Hancock hat meiner Meinung nach auch ein Gespür dafür, wie sie Emotionen aufs Papier bannt, ohne zu kitschig zu wirken. Man ist berührt von den Menschen, die sie mit Worten zeichnet - und zudem wird hier mutig an ein schwieriges Thema herangegangen. Psychische Erkrankungen sind schwerwiegend, nicht zur für Betroffene, sondern auch für Angehörige. Dass es hier der Mann ist, der unter dieser Erkankung leidet, ist noch ungewöhnlicher als das Thema selbst. Ka Hancock hat es geschafft, diese Thematik mit behutsamen Worten anzugehen, eingewoben in eine Geschichte aus Liebe, Hoffnung, Bangen, einem ewigen Auf und Ab.

Wie schon erwähnt ist dieser Roman bisher mein Highlight des Jahres und es dürfte schwer werden, "Tanz auf Glas" vom ersten Platz zu verstoßen. Wunderbares Buch, eine schöne Liebesgeschichte und Emotionen pur. Was will man mehr? Fünf von fünf Sternen von mir (und wenn ich einen sechsten vergeben könnte, würde ich auch das tun!).