Ich hinterlasse Glasscherben.

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Darf jeder lieben? Ja? Mickey und Lucy tun dies – sie lieben sich, obwohl sie genau diese wundervolle, verrückte Beziehung vielleicht besser nie hätten beginnen sollen. Oder?
Mickey ist ein besonderer Mann. Er leidet an einer bipolaren Störung und ist manisch-depressiv. Lucy hingegen hat eine vom Krebs verfolgte Familie und trägt dementsprechend auch irgendwie ein „Laster“ mit sich. Obwohl die beiden eine glückliche und besondere Ehe führen wird diese vom Schicksal herausgefordert.

Meine Meinung
Dieses Buch ist anders! Die Geschichte von Lucy und Mickey ist ruhig, oft süß wie Zucker und dann wiederum wie das tobende Meer, das einen überschwemmt.
Tanz auf Glas ist ein sehr ruhiger, tiefer Roman, der aber niemals langatmig ist. Zeitweise haben sich meine Gefühle überschlagen, weil die Hauptfiguren sehr klar, authentisch und lebensnah wirken. Ich wusste oft nicht ob ich wütend sein oder lieber einfach weinen soll, weil es mich so sehr berührt hat. Gerade die Wendungen in diesem Buch haben es mir manchmal kurzzeitig schwer gemacht weiterzulesen, da dieses Buch wirklich nichts für Leser ist, die emotional gerade sehr labil sind.
Obwohl man als Leser eher einen kleinen Teil nur aus Mickeys Sicht geschildert bekommt, versteht man ihn gänzlich. Man möchte oft einfach den Hut vor diesem Mann ziehen, zumindest ging es mir manchmal so. Ich finde diesen Charakter einfach bemerkenswert gut kreiert.
Ein, zwei kleinere Charaktere fand ich leider trotz allem ziemlich farblos. Beispielsweise Ron konnte mich überhaupt nicht erreichen und nahm leider keinerlei Gestalt an.

Die Covergestaltung und der schöne, passende Titel runden den Roman ideal ab, sodass er von außen und innen auf ganzer Linie überzeugen kann.

Fazit: Ein Roman der völlig ohne überzogenen Kitsch auskommt und dennoch mitten ins Herz trifft. Insgesamt ein klasse Debüt, dem hier und da ein wenig Feinschliff fehlte. 4,5/5 Sterne.