Tanz auf Glas

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katliz Avatar

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Ohne große Erwartungen habe ich diesen Roman angefangen zu lesen- und wurde positiv überrascht.

In der Geschichte geht es um ein Ehepaar, dass große Hürden überwinden muss. Mickey leidet an einer bipolaren Störung und Lucy ist aus genetischen Gründen dazu veranlagt, Krebs zu bekommen. Ob sie zusammen jede Hürde überwinden können oder ob die Macht des Schicksals spielt ist wohl die spannendste Frage, die man sich im Laufe des Dramas stellt.

Erst einmal zu den positiven Aspekten. Die beiden Protagonisten sind mir ins Herz gewachsen. Ich finde beide sehr sympathisch und gerade Lucy hat mich durch ihre starke Persönlichkeit und ihre Sicht auf die Welt sehr beeindruckt. Sie geht so erwachsen mit den Problemen um, dass man nur den Hut vor ihr ziehen kann. Nachdem ich das Buch zugeschlagen, habe ich sehr viel Respekt für sie empfunden. Aber auch für Mickey, Durch seine Tagebucheinträge bekommt man einen Einblick in die Gedanken von ihm, und was es eigentlich heißt, unter einer bipolaren Störung zu leiden. Deswegen ist man um so erstaunter, wie er mit den schwierigen Situationen umgeht.
Doch trotz der starken Charaktere wird das realistische dieser Geschichte nicht außer Acht gelassen. Beide meistern nicht immer alles perfekt. Beide haben ihre Schwächen, was ja auch ganz normal ist. Sie machen Fehler, bis sie wieder auf den "rechten" Weg zurückfinden.
Ich war nicht nur von Lucy und Mickey begeistert, auch der Aufbau der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. So wurden die ersten 100 Seiten sowohl aus der Gegenwart als auch der Vergangenheit berichtet. Somit konnte man verfolgen, wie sich die beiden überhaupt kennengelernt haben. Zu Beginn eines jeden Kapitels konnte man durch einen Tagebucheintrag von Mickey seine Stimmung und seine Sichtweisen kennen lernen.

Was mir nicht so gut gefallen hat, war unter anderem der Wohnort der beiden. Mir war es etwas zu gemütlich in dem Dorf, jeder kennt jeden... Auch die vielen Hürden der beiden waren mir etwas zu gehäuft. Vielleicht hätte man nicht alles ganz so dramatisch gestalten müssen. Auch, dass man schon in der Mitte des Romans wusste, wie der Verlauf der Geschichte wohl sein wird, hat den Lesefluss etwas gestoppt.

Ansonsten war der Schreibstil war sehr schön und einfühlsam. Man konnte sich gut in die Charaktere hineinversetzten

Der Roman konnte mich unterm Strich beeindrucken, obwohl es ein Thema ist, über dass schon oft geschrieben. Die Autorin schafft eine gefühlvolle Atmosphäre. Für jeden zu empfehlen, der vor Tränen am Ende eines Buches nicht zurückschreckt.