Italienische Stimmungen

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adel69 Avatar

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Das Buch beginnt damit, dass Rosaria von einer Tarantel gestochen wird. Rosaria arbeitete gerade auf den Tabakfeldern irgendwo in Italien. Sie beginnt zu tanzen, bevor sie ohnmächtig wird. Musiker begleiten sie auf ihren Instrumenten.

Was für eine interessante Leseprobe! Von Taranteln glaubte ich bisher, sie befänden sich in Asien oder Afrika - und diese Tänze erinnern mich ebenso an Afrika. Die Autorin verwendet eine blumige, ausschmückende Sprache, so dass man sich die Ereignisse sofort vorstellen kann.

Durchzogen ist der Roman immer wieder von italienischen Wörtern, italienischen Ausdrücken. Ich beherrsche etwas Italienisch - aber wie verhält sich das bei Lesern, die der Sprache überhaupt nicht mächtig sind? Wer weiß beispielsweise, dass man "centro storico" mit "Altstadt" oder "historisches Stadtzentrum" übersetzen könnte?

Elena erscheint in der Haupthandlung. Elena, eine Künstlerin, die irgendwo in einer historischen Altstadt ist. Sie ist mit Nicola, einem Mann, verabredet. Ja, als deutscher Leser sollte man wissen, dass italienische männliche Vornamen auch mit -a enden können, was bei deutschen Vornamen eben nicht der Fall ist.

Elena findet Nicola leblos in einer Kirche. Wurde er von einer Tarantel gestochen?

Nächste Szene. Nicola kommt nicht vor, sondern Elenas Gespräch mit Gigi. Es geht um den deutschen Jungen Ben, der in einem Theaterstück mitspielen soll. Hier bekommt der Leser italienisches Leben hautnah mit. Wir lesen von einem Café, italienische Wörter, die wir gleich übersetzen sollten. Manchmal macht es Sinn, ihre Bedeutung zu kennen - manchmal kann man solche Wörter auch ignorieren, sind sie doch nur Ausrufe, "Beiwerk" quasi, um die italienische Stimmung zu verdeutlichen.