Die Wahrheit der letzten Worte

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panthorina Avatar

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Ein unglaublich packender und spannender Thriller den ich nicht aus der Hand legen konnte. Besonders die Figur des Falk Sandmann, der von den letzten Worten Sterbender fasziniert ist, vereint auf fesselnde Weise Charisma und Grausamkeit in sich. Hier hat das Autorenduo es durch das ganze Buch geschafft die Faszination die von Sandmann ausgeht hautnah auf den Leser zu übertragen.

Hautnah an Falk heran kommt auch Targa Hendriks, eine Sonderermittlerin mit tragischer, nicht aufgearbeiteter Hintergrundgeschichte, die beim Versuch Sandmann zu überführen in Gefahr läuft sich in seinem Netz zu verstricken.

Neben den mit viel Liebe zum Detail Figuren hat mir auch besonders die Gesellschaftskritik rund um das Thema Pietät im Umgang mit Sterbenden vs. Armut und Geltungssucht gefallen. In einer Nebenhandlung wird aufgezeigt wie Angehörige von Sterbenden deren letzten Momente an Sandmann verkaufen, der diese aufzeichnet und auf seinem Blog vermarktet.

Ein Stern Abzug, da einerseits das Ende auf mich sehr konstruiert gewirkt hat und Targas Herkunft ein wenig zu reißerisch auf mich wirkte. Wie kann bspw. eine eiskalte Ermittlerin über Jahre hinweg nicht den Halter eines gelben Porsche Carrera Targa (weder Auto noch Farbe sollten vor 30 Jahren besonders häufig vorhanden gewesen sein). Der Handlungsstrang rund um Carlos Schmidt ist für mich durch das Buch zu lang und am Ende zu kurz gewesen.

Dennoch hat mich das Zusammentreffen zweier eiskalter Charaktere Psychopath vs. zwangsneurotische Ermittlerin in dieser packenden Geschichte sehr angesprochen und so hatte ich das Buch auch innerhalb von drei Tagen durchgelesen - kann ich allen Thrillerfans nur empfehlen!