Mitreißend, spannend und brutal

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sunehri Avatar

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"Targa" ist mein erstes Buch von B.C. Schiller und ich war anfangs ein wenig skeptisch ob es wirklich meinen Geschmack treffen kann, da man allein durch den Klappentext den Mörder bereits kennt. Das finde ich meistens schade, weil mir dann das miträtseln und mitfiebern fehlt. Zum Glück waren meine Befürchtungen unbegründet, denn langweilig wurde es garantiert nie. Im Gegenteil, ich habe das Buch verschlungen so spannend war die Geschichte.

Direkt zu Beginn gibt es zwei kurze Steckbriefe in denen man die wichtigsten Eckdaten zu den beiden Hauptfiguren erfährt.
Zum einen wäre da Targa, eine junge Ermittlerin, die sehr intelligent aber auch hemmungslos und sehr kalt sein kann. Sie hat mich vom ersten Augenblick an fasziniert, denn sie ist doch recht speziell und so ganz anders als andere Frauen in ihrem Alter. So wohnt sie zusammen mit ihrem tauben Hund, namens Hund, in einem alten VW-Bus, hat keinerlei Freunde und ein Handy nutzt sie auch nicht. Sie scheint immer wieder Schwierigkeiten mit sozialen Kontakten zu haben, vieles kommt ihr seltsam vor und es fällt ihr oftmals schwer sich anzupassen. Hinzu kommt dann noch eine Zwangsstörung, die sie mal mehr mal weniger im Griff hat. Alles in allem ist Targa eine authentische Protagonistin, die mir sehr sehr gut gefallen hat.
Falk Sandman ist der Mörder in dieser Geschichte, wie man bereits von Beginn an weiß. Er ist ebenfalls sehr intelligent, aber auch charismatisch. Falk betreibt einen Blog, bei dem er sich mit den letzten Worten von Sterbenden beschäftigt und davon ist er regelrecht besessen. Mir selbst war er von Beginn an unsympathisch, aber dennoch kann ich gut verstehen, warum seine Studentinnen oder Frauen allgemein sich zu ihm hingezogen fühlen.

Die Perspektive wechselt immer wieder zwischen Targa und Falk, wodurch man bei beiden Seiten die einzelnen Schritte, Pläne und Gedankenspiele genau verfolgen kann. Targa versucht nach und nach Falks Vertrauen zu gewinnen um ihn zu Fall zu bringen. Eine sehr gefährliche Mission und ein Katz-und-Maus-Spiel beginnt, bei dem es nur einen Gewinner geben kann.

In dem Buch kommt es immer wieder zu teilweise sehr schockierenden Szenen, in denen Menschen auf brutale und grausame Art und Weise zunächst gefoltert und dann getötet werden. Daher möchte ich unbedingt darauf hinweisen, dass man für diese Geschichte starke Nerven braucht und Zartbesaitete besser die Finger davon lassen.

B. C. Schiller hat den Spannungsbogen stets aufrecht erhalten und zum Ende hin in einem perfekten Finale gegipfelt. Am Ende wartet dann noch ein fieser Cliffhanger und dadurch bleiben einige offene Fragen, die mich noch neugieriger auf den zweiten Band und einen neuen Fall machen.