Nicht so wie erwartet

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anke78 Avatar

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Targa Hendricks ist wie geschaffen für ihren Job als Undercover-Agentin einer BKA-Sondereinheit – sie lebt alleine und hat keine Familie und keine Freunde, zudem hat sie den Ruf angstfrei und gefühllos ihre Arbeit zu erledigen. So kommt es dann auch, dass sie auf den Hochschuldozenten Falk Sandman angesetzt wird. Die Polizei hat ihn schon lange in Verdacht, für die Morde an jungen Frauen verantwortlich zu sein, allerdings konnte ihm bisher nichts bewiesen werden. Als Hochschuldozent lernt Sandman immer wieder junge Frauen kennen, aus denen er sich auch seine neuen Opfer aussucht. Sein charismatisches Auftreten macht ihm die Kontaktaufnahme leicht. Targa muss sich ihm annähern und sein Vertrauen gewinnen. Nach anfänglicher Skepsis fasst Falk Vertrauen zu Targa und glaubt, dass sie sich für seine dunkle Seite interessiert und mit ihm gemeinsame Sache machen will.

Ein Krimi der anderen Art, denn in „Targa – Der Moment, bevor du stirbst“ ist der Täter gleich von Anfang an bekannt. Falk Sandman hat zwei Gesichter: Auf der einen Seite ist er der charismatische Hochschuldozent, auf den die jungen Frau fliegen, und auf der anderen Seite ist er ein brutaler Serienkiller, der besessen ist von den letzten Worten seiner Opfer. Auch Targa Hendricks ist erstmal ein gewöhnungsbedürftiger Charakter. Zusammen mit ihrem Hund namens „Hund“ lebt sie in einem alten VW-Bus auf einem gottverlassenen Campingplatz, nahezu abgeschottet von der Außenwelt. Im Prolog erfährt man, dass Targa und ihre Zwillingsschwester als Neugeborene von ihren Eltern im Winter auf der Treppe eines Krankenhauses ausgesetzt wurden. Targas Zwillingsschwester hat die Kälte in der Nacht nicht überlebt. Ihre Mutter Luisa nahm sich noch in der gleichen Nacht das Leben. Seit Targa denken kann, ist sie auf der Suche nach ihrem Vater und sinnt auf Rache. Auch Falk Sandman hatte alles andere als eine gute Kindheit, litt er doch sehr unter den ständigen Bestrafungen durch seinen Vater. Und so werden auch Teile der Story durch diese „Nebenschauplätze“ bestimmt.

Das Buch liest sich spannend, doch bin ich nicht eindeutig überzeugt davon. An vielen Stellen ist die Geschichte nicht so richtig nachvollziehbar und wirkt konstruiert. Denn mit Falk Sandman gibt es hier einen Täter der durchaus schon ins Visier der Ermittler geraten ist und auch Spuren hinterlässt. Da ist es für mich nicht verständlich, dass es nicht möglich sein soll, ihn der Taten zu überführen.

Über das Autorenduo B.C. Schiller hatte ich schon viel Positives gehört und Empfehlungen bekommen und hatte daher auch hohe Erwartungen. Aber vielleicht bin ich einfach nur mit dem falschen Buch von ihnen eingestiegen, ich werde mich sicher nochmal das ein oder andere von ihnen lesen.

„Targa – Der Moment, bevor du stirbst“ ist ein Thriller, von dem ich mir auch nach der Leseprobe sehr viel versprochen hatte, der dieses aber leider nicht ganz erfüllt hat. An vielen Stellen nicht immer nachvollziehbar und etwas unrealistisch. Daher gebe ich drei Punkte.