Berührend bis zum Schluss

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buecher_liebefeld Avatar

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Ich nehme es gleich vorweg: dieses Buch berührt zutiefst.
Paolo ist die Hauptperson dieses Buches und ist auf der Suche nach einem tieferen Sinn in seinem Leben. Mit seiner Frau hat er ein großes Problem, sie versuchen seit einiger Zeit schwanger zu werden. Bislang hat dieses Unternehmen jedoch lediglich zu einer Entfremdung zwischen den beiden Liebenden geführt. Die emotionale Nähe zwischen den beiden ist zunächst zwar vorhanden, wird aber im Laufe des Romans immer weniger.
Paolo ist Journalist und beschäftigt sich mit Fragen des Klimawandels und anderen Katastrophen. Während seiner Arbeitsphasen lernt er den kauzigen Wissenschaftler Novelli kennen, der ihn immer wieder inspiriert, im späteren Verlauf jedoch eine frauenfeindliche und sexistische Haltung einnimmt, mit der Paolo sich nicht mehr identifizieren kann. Im gleichen Zusammenhang trifft Paolo eine Frau, die ihn fasziniert und von einem anderen Leben träumen lässt. Fortan befindet sich das Leben von Paolo im vollkommenen Chaos.

Giordano versteht es, die beiden Handlungsstränge – Paolos Privatleben sowie die wissenschaftlichen Aspekte – miteinander zu verknüpfen. Sprachlich ist der Roman leichtgängig verfasst. Alle Charaktere, bis auf Novelli sind für mich authentisch dargestellt. Paolo steht für den Mann im mittleren Alter, der sich nach tiefen emotionalen Verbindungen sehnt, diese aber in der heutigen Gesellschaft schwer herzustellen sind. Tief verwoben in diesem Roman sind historische Ereignisse, wie beispielsweise die Atombombe von Hiroshima oder die Terroranschläge von Paris.