Der solide Pfeiler des Sarkasmus

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owenmeany Avatar

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Ein Physikprofessor und Wissenschaftsjournalist schildert eine tiefschwarze Phase seines Lebens. Nach fehlgeschlagener Familienplanung und während einer Ehekrise recherchiert er über den Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki für ein Buch und räsonniert währenddessen vom Klimawandel, sozialen Ungerechtigkeiten und der Fragilität der menschlichen Zivilisation im Allgemeinen und Individuellen. Dabei begegnet er einer gescheiterten Existenz nach der anderen, es gibt keine einzige intakte Beziehung, und der Pessimismus, der sich wie Schimmel über jede einzelne Seite breitet, zieht die Leser hinunter ins Bodenlose.

Er hat ja recht, der Zustand unseres Planeten ist besorgniserregend, und als promovierter Physiker weiß er, wovon er spricht und kleidet das auch in geschliffene Formulierungen. Die Kritik lobt ihn für seine Authentizität und Ehrlichkeit - aber das soll das meistgelesene Buch Italiens im vergangenen Jahr gewesen sein? Tasmanien, das dem Buch den Titel verleiht, taucht immer mal als Hoffnungsschimmer am Horizont auf, bringt jedoch auch keine Lösung.

Der Sinn dieses Werks hat sich mir keineswegs erschlossen, außer dass es bis zum Überdruss eine durchweg negative Geisteshaltung darstellt.