Ein Mann und seine "Egal"-Haltung

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adel69 Avatar

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Ein Gedanke und eine Feststellung, die Paolo in diesem Buch kurz aufgreift.

Worum geht es in dem Buch?

Der Ich-Erzähler Paolo ist Journalist und Autor. Er schreibt ein Buch über die Bombe und recherchiert immer wieder über die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki. Ebenfalls ist er als Dozent in Triest tätig, besucht auch immer wieder Vorträge, zum Beispiel die Klimakonferenz in Paris.
Sein Privatleben nimmt ihn ziemlich mit. Zwischen seiner Frau Lorenza und ihm funktioniert die Beziehung nicht mehr. Sie wissen, dass all ihre Bemühungen, ein Kind zu zeugen, erfolglos waren. Er sehnt sich nach einem gemeinsamen Kind, aber seine Frau hat aufgegeben. Sie hat ja bereits einen Sohn Eugenio, den sie mit in die Ehe gebracht hat.
Paolo befindet sich in einer Krise. Er versucht, diese Krise mit Reisen, Treffen mit Freunden und Bekannten und den Recherchen zu seinem Buch zu überwinden.
So trifft er beispielsweise Giulio und Cobalt. Sie befinden sich in einer Beziehungskrise, Cobalt hat einen neuen Freund und versucht, den gemeinsamen Sohn Adriano auf ihre Seite zu ziehen. Das geht nicht nur Giulio sehr nahe, sondern auch Paolo.

Meine Meinung zu diesem Buch:

Die Handlung des Buches spielt in den Jahren 2015 bis 2020. Wer ein spannendes Buch lesen will, sollte nicht zu „Tasmanien“ greifen. Diese australische Insel ist ein Symbol für einen lebenswerten, sauberen Ort.
Viele Gedanken des Ich-Erzählers fand ich interessant. Die Leute, die er trifft, sind Nebenfiguren. Manche Kapitel waren fast unerträglich zu lesen – beispielsweise, wenn er über die Folgen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki schreibt. Da erzählt er von Menschen, die Schlimmes erleben mussten.
Was mich an dem Buch stört, ist, wie der Ich-Erzähler sich treiben lässt. Er hat eine Egal-Haltung angenommen und geht damit durchs Leben. So trifft er den Geistlichen Karol, verpasst einen Flug, den er gebucht hat und unterzieht sich einer Augenoperation.
Ansonsten gefällt mir der Schreibstil. Der Autor hat eine schöne Sprache, die den Leser für manche Längen in dem Buch und das Fehlen einer stringenten Handlung entschädigt.

Fazit:

Ein Buch, das nicht spannend ist, aber hin und wieder interessante Gedanken aufgreift, während der Ich-Erzähler Leute trifft und Recherchen zu einem Buch macht, das er schreibt.
Ich vergebe drei Sterne. Bei einer Leseempfehlung bin ich unentschlossen.