Ein ungewöhnlicher Roman, der etwas wirr wirkt

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maesli Avatar

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Paolo, Physiker und Autor, durchlebt schon seit einiger Zeit eine Krise. Selbst seine etwas ältere Frau Lorenza kann ihm keinen Halt geben. Auf seinen Streifzügen durch die Zeit und Orte lernt er durch seinen Freund Giulio Prof. Jacopo Novelli kennen, einen Wissenschaftler und einer der bedeutendsten Klimaexperten, der u.a. an der Universität in Paris lehrt und sich aktuell mit der Erforschung von Klimamodellen und Wolken beschäftigt.
Dass Prof. Novelli wieder nach Italien zurückkehren möchte, die Ausstellenausschreibung an der Universität Genua nicht gewinnt und die Stelle an eine Frau verliert, wird noch zu einem handfesten Skandal führen, der nicht spurlos an Paolo vorbeigeht.

Wenn auch das nicht das Hauptthema ist, denn es gibt eigentlich keines, handelt ein zweiter Handlungsstrang von Paolos Buchprojekt zum Atombombenabwurf 1945 in Japan. Der mit berührendste Teil des Romans.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Ich bin sehr verwirrt und weiß eigentlich gar nicht, was ich mit diesem sehr schön geschriebenen Roman anfangen soll. Die Vielfalt an Themen (Klimaforschung, Lebens- und Ehekrise, Gleichberechtigung, Atombombe, Wolke und Männerfreundschaft) wirkt wahllos eingeflochten in das Leben des Protagonisten und einen roten Faden vermisse ich ausdrücklich. Viel mehr geht mir der flatterhafte Themenwechsel etwas auf die Nerven. Wäre da nicht die überaus angenehme Schreibweise, die dem Roman einen gewissen Lesefluss beschert, hätte ich wahrscheinlich abgebrochen.
Worin eine der führenden italienischen Tageszeitungen die Schlüsselrolle des Romans sieht, entschließt sich mir nicht. Dennoch bleibt der Genuss eines sehr angenehmes Leseerlebnisses zurück, wenngleich die Geschichte einfach nur wirr ist. Ich möchte mir nicht ausmalen, was das geworden wäre, wenn mir die Handlung mehr zugesagt hätte.