Gefühl von Ohnmacht

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yahama Avatar

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Der Titel des Buches ist leider absolut irreführend. Um Tasmanien geht es nur in ein paar wenigen Sätzen als möglicher Zufluchtsort im Falle einer Klimakatastrophe. Dafür punktet das Buch mit dem aktuellen Zeitbezug: Die großen Katastrophen unserer Zeit, v.a. Klimawandel und Terrorismus, bilden den Rahmen für die privaten Katastrophen, die die Figuren im Buch erleben: Familien zerbrechen, psychische Erkrankungen, berufliche Verfehlungen - nicht mal der befreundete Pfarrer bietet Stabilität. Das alles schafft ein Gefühl des Niedergangs und der Ohnmacht - und darin wabert der Protagonist als aufmerksamer aber unentschiedener Beobachter. Damit fängt der Autor den aktuellen Zeitgeist ganz gut ein. Sprachlich ausgezeichnet geschrieben, häufig sehr treffend formuliert. Bedingt durch die Thematik ist es natürlich kein Feelgood-Buch. Das Cover ist wirklich wunderschön. Die Einbindung der nuklearen Katastrophen in Hiroshima und Nagasaki in die Handlung fand ich nicht so gelungen, passte irgendwie nicht und wirkte fragmentiert.