Melancholische Zeiten!

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Die Handlung des Buches „Tasmanien“ spiegelt den aktuellen Zeitgeist unsicherer Zeiten wider. Die Handlung beginnt zunächst ganz klar und wird dann etwas wirr und ausschweifend - wobei das das Gefühlsleben/das Innere des Hauptprotagonisten beschreibt. Er wirkt mit Fortschreiten der Geschichte zunehmend deprimiert und frustriert, völlig abgelenkt und gelähmt von der Tatsache, dass kein „eigener“ Nachwuchs unterwegs ist. Diese Situation wirft den Protagonisten so aus der Bahn, dass er auf eine Art Suche nach sich selbst und einem sicheren Ort für sich selbst ist. Diese (innere) Reise führt ihn immer wieder indirekt nach Tasmanien, den wohl sichersten und am besten zu verteidigenden Ort der Welt.
Sehr positiv an der Handlung empfand ich, dass aktuelle Geschehnisse miteinbeziehen werden. Die Unsicherheit des Lebens des Protagonisten kann so sehr gut nachempfunden werden. Auch geht es in der Handlung nicht darum, das Leben nur von seiner schönsten Seite zu beschreiben, sondern es werden auch eher unschöne Situationen beschrieben, die sonst oft ignoriert, oder zumindest nicht über sie gesprochen werden: unerfüllter Kinderwunsch, einen Partner mit großem Altersunterschied, Scheidung und Streit ums Kind, Gleichberechtigung von Frau und Mann.
Alles in allem eine sehr melancholische, aber auf jeden Fall lesenswerte Geschichte.