Suche und Sehnsucht
Es sind die großen und kleinen, privaten und globalen Themen unserer Zeit, mit denen sich Paolo Giordano in seinem neuesten Buch TASMANIEN beschäftigt: Klimawandel, Terrorismus, das Verlorensein in der Lebensmitte, Zukunftsängste, persönliche Krisen und Bedrohungen, die scheinbar immer größere Ausmaße annehmen. Dabei ist nicht ganz klar, um welches Genre es sich hier handelt, sind doch die Grenzen verwischt und unscharf. Ist es nun Fiktion, Autofiktion, eine Biographie, ein Wissenschaftsroman, Gesellschaftskritik oder eine philosophische Betrachtung? Die Tatsache, dass all diese Elemente vorkommen, hat das Lesen für mich sehr interessant und abwechslungsreich gemacht.
Die Handlung des Romans beginnt rückblickend im Jahr 2015, als sich Paolo auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris befindet - mitten in einer persönlichen Krise, als ihm klar geworden ist, dass er mit seiner Partnerin nie Kinder haben wird. Nach und nach schlittert er immer tiefer in eine bedrohliche und alles umfassende Orientierungslosigkeit; seine Welt, wie er sie bis jetzt erlebt hat, stellt sich auf den Kopf, sei es nun im Bereich der Arbeit, der Beziehungen, der Freundschaften, seiner Sexualität, seinem Glauben und seiner Werte. Wo sich festhalten, wenn die Orientierung verloren geht? Die unterschwellige Bedrohung, die während der Lektüre herrscht, wird immer wieder von den globalen Krisen befeuert. Sei es nun der Klimawandel, die immer wieder auftretenden terroristischen Anschläge oder – sehr wissenschaftlich eingewebt – die Atombombe. Und immer wieder ist da eine leise Sehnsucht spürbar, nach dem sicheren Ort, an dem es möglich ist, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.
Mir hat TASMANIEN außerordentlich gut gefallen. Wie in seinen anderen Romanen schreibt Paolo Giordano auch hier mit großer Sensibilität, Offenheit und wirft existentielle Fragen auf, die zum Nachdenken anregen. Auch die eher wissenschaftlichen Exkurse fand ich interessant und verständlich; hier merkt man, dass der Autor einen wissenschaftlichen Hintergrund hat. Ich konnte die Beweggründe des Protagonisten sehr gut nachvollziehen, was jedoch vielleicht daran liegt, dass ich im selben Alter bin. Und sehr gelungen fand ich die Metapher von Tasmanien als einem sicheren Ort, den es zu suchen lohnt.
Für mich war das Buch eine bereichernde Lektüre, die noch lange nachhallt und die in mir eine leise Sehnsucht nach meinem eigenen Tasmanien geweckt hat.
„Die Dinge, die man tut, wenn einen niemand sieht: War das nicht genug, um weiterzumachen?“ (S. 235)
Die Handlung des Romans beginnt rückblickend im Jahr 2015, als sich Paolo auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Paris befindet - mitten in einer persönlichen Krise, als ihm klar geworden ist, dass er mit seiner Partnerin nie Kinder haben wird. Nach und nach schlittert er immer tiefer in eine bedrohliche und alles umfassende Orientierungslosigkeit; seine Welt, wie er sie bis jetzt erlebt hat, stellt sich auf den Kopf, sei es nun im Bereich der Arbeit, der Beziehungen, der Freundschaften, seiner Sexualität, seinem Glauben und seiner Werte. Wo sich festhalten, wenn die Orientierung verloren geht? Die unterschwellige Bedrohung, die während der Lektüre herrscht, wird immer wieder von den globalen Krisen befeuert. Sei es nun der Klimawandel, die immer wieder auftretenden terroristischen Anschläge oder – sehr wissenschaftlich eingewebt – die Atombombe. Und immer wieder ist da eine leise Sehnsucht spürbar, nach dem sicheren Ort, an dem es möglich ist, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.
Mir hat TASMANIEN außerordentlich gut gefallen. Wie in seinen anderen Romanen schreibt Paolo Giordano auch hier mit großer Sensibilität, Offenheit und wirft existentielle Fragen auf, die zum Nachdenken anregen. Auch die eher wissenschaftlichen Exkurse fand ich interessant und verständlich; hier merkt man, dass der Autor einen wissenschaftlichen Hintergrund hat. Ich konnte die Beweggründe des Protagonisten sehr gut nachvollziehen, was jedoch vielleicht daran liegt, dass ich im selben Alter bin. Und sehr gelungen fand ich die Metapher von Tasmanien als einem sicheren Ort, den es zu suchen lohnt.
Für mich war das Buch eine bereichernde Lektüre, die noch lange nachhallt und die in mir eine leise Sehnsucht nach meinem eigenen Tasmanien geweckt hat.
„Die Dinge, die man tut, wenn einen niemand sieht: War das nicht genug, um weiterzumachen?“ (S. 235)