Krimi mit toller Beziehung zwischen den Charakteren, leider ohne Plottwist

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madlen Avatar

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"Taubenschlag" von Dennis Jürgensen hat mich überrascht. Der Krimi lies sich sehr gut und schnell lesen, hat sich aber in eine andere Richtung entwickelt, als ich sie vom Lesen des Klappentexts erwartet habe. Ich hätte nicht gedacht, dass dann doch ein sehr großer Fokus auf Handlungen aus DDR Zeiten lag.
Obwohl ich den ersten Band dieser Reihe nicht gelesen habe, war es für mich absolut kein Problem, mich direkt in die Personen und Vorgeschichten reinzufinden. Dies hat Jürgensen gut hinbekommen. Schön hätte ich es gefunden, wenn man während der Ermittlungen oder darüber hinaus auch ein bisschen mehr über das Leben der Hauptpersonen erfahren hätte bzw. wenn es in Lykke's Fall mehr Erkenntnisse gegeben hätte. Aber vielleicht bewahrt sich Jürgensen dies ja für einen dritten Teil auf.
Was mir besonders gefallen hat, sind die Charaktere und ihre Beziehung zueinander. Ich habe direkt gespürt, was für eine Verbindung Lykke und Rudi zueinander haben und habe mich mit ihnen gefreut, dass sie mehr Zeit miteinander verbringen konnten.
Weniger schön fand ich es, dass man relativ früh Einblick in die Sicht und Handlung des Täters hatte und schon relativ früh erkennbar war, wer aus welchen Gründen die Taten begannen hat. Ich finde es immer schön, wenn man länger grübeln muss und am Ende noch ein unvorhergesehener Plottwist kommt. Teilweise war es für mich auch ein wenig schwierig, ab einer gewissen Stelle, einen Überblick über die ganzen Personen und ihren Geschichten und Verbindungen zueinander zu halten. Jedoch hat Jürgensen dies wohl bedacht und Rudi bzw. Lykke immer entsprechende Fragen stellen oder Zusammenfassungen mitteilen lassen, sodass die Leser*innen wussten, was jetzt gerade Wichtiges festgestellt wurde.
Ich würde diesen Krimi Leser*innen empfehlen, welche sich einen leichten Krimi, mit toller Beziehung zwischen den Hauptcharakteren und guten Hinweisen auf den Täter und das Motiv wünschen.