Operation Bluttaube

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butterfly72 Avatar

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Bei der Erfassung des Berliner Bunkersystems finden Kontrolleure drei Leichen in einem alten Kriegsbunker. Zwei Erwachsene und ein Kind. Einige Zeit später ermittelt Rudi Lehmann in Flensburg in einem Fall einer ermordeten alten Frau, in deren Schoß eine tote Taube lag. Bald darauf wird eine weitere Leiche gefunden. Es waren sadistische Verbrechen und alles deutet darauf hin, dass es nicht der letzte Mord war. Lykke Teit soll Rudi unterstützen. Beide freuen sich über die erneute Zusammenarbeit, denn ihr erster gemeinsame Fall im Wattenmeer hat sie irgendwie zusammengeschweisst.

Nach "Gezeitenmord " ist das der zweite Fall für das sympathische Ermittlerduo Rudi Lehmann und Lykke Teit.

Wir begleiten Lykke und Rudi bei ihren Ermittlungen und Gesprächen. Mit dem Ermittlerduo hat der Autor ein sehr reizendes "Paar" erschaffen. Man kann sie ruhig mit einem Vater-Tochter-Gespann vergleichen, denn schließlich sehen sie sich selbst so. Irgendwie berührt mich ihr Verhältnis. Ausserdem bekommen wir einen Einblick in die Gedanken des Täters und seinen Taten. Gerade diese Abschnitte waren oft sehr lang und hielten sich mit langweilen und überflüssigen Details auf. Das hat der Geschichte immer wieder die Spannung und den Reiz genommen. Genauso wie das Wissen, wer für diese Verbrechen verantwortlich ist. Somit gab es keinerlei Überraschungen.

Es war schnell klar, dass das Motiv in der DDR-Vergangenheit und bei der Staatssicherheit zu suchen war. Der Fall war sehr bewegend und lässt einen sprachlos zurück. An Gesners Fall sieht man mal wieder, dass die meisten Verantwortlichen aus dieser Zeit ohne Strafe davon gekommen sind, sich keiner Schuld bewusst sind und ein besseres Leben als die Opfer führen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ich fand den zweiten Fall besser als den Auftakt und würde gerne weitere Fälle mit dem herzlichen Ermittlerduo lesen.