Solider zweiter Teil

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thanatos Avatar

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In ihrem gemeinsamen zweiten Fall müssen sich der Flensburger Kommissar Rudi Lehmann und Lykke Teit aus Kopenhagen mit der deutsch-deutschen Vergangenheit auseinandersetzen. Was verbinden Morde in Ost und West? Und warum werden an den Tatorten tote Tauben zurückgelassen? Sowohl in Berlin als auch in Norddeutschland beginnen nun parallel die Ermittlungen und alsbald können Lehmann und Teit Zusammenhänge ausmachen.

Das Thema Fluchthelfer zwischen Ost und West hier zum Krimithema zu machen fand ich anfangs nicht so angenehm, da ich dachte es driftet wieder zu sehr ins Politische ab, aber der Autor hält hier ganz gut die Waage. Neben den Ermittlungen verwebt der Autor die Krimihandlung um Rache und Gerechtigkeit mit geschichtlichen und gesellschaftlichen Fakten und lässt seine Ermittler als angenehme Gegenpole zur schweren Thematik agieren und schafft so einen ausgewogenen Krimi. Die Weiterentwicklung der beiden sympathischen und authentisch wirkenden Hauptfiguren macht Spaß zu verfolgen und lässt auf noch mindestens einen weiteren Teil schließen. Mich würde es jedenfalls freuen.

Alles in allem ist „Taubenschlag“ ein solider zweiter Teil, der aber aus meiner Sicht nicht ganz an den ersten Band herankommt, da das politisch gewählte Thema nicht so meins war. Schreib- und Erzählstil sind jedoch angenehm und flüssig und das Buch kann auch ohne Kenntnisse des ersten Teils gelesen werden. Meine Empfehlung bekommt der Krimi und 3.5 von 5 Sterne.