Sünden aus der Vergangenheit

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"Ich habe zu spät erkannt, dass ich die Büchse der Pandora geöffnet hatte."

Deutsch-dänische Zusammenarbeit: Rudi Lehmann und Lykke Teit ermitteln in ihrem zweiten gemeinsamen Fall.
Drei Morde in Flensburg, Kiel und Lübeck innerhalb kürzester Zeit: die Opfer in einem Sessel gefesselt, brutal gefoltert und durch einen Schuss ins Herz getötet. Warum wurde den Leichen eine blutverschmierte tote Taube in den Schoss gelegt? Erste Spuren führen das CYPOL Ermittlerduo weit zurück in die deutsche Vergangenheit: in die Zeit der deutsch-deutschen Trennung und der allgegenwärtigen Bespitzelung der DDR Bürger durch die Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit.

Der ruhige und angenehme Schreibstil macht es leicht, recht zügig durch die zweiundsiebzig überschaubar kurzen Kapitel zu fliegen. Der Spannungsbogen ist dabei jederzeit hoch, es gibt keine unnötigen Längen. Die Handlung gipfelt letztendlich dann in einem furiosen, spektakulärem Finale. Gut gemacht!

Mit sehr viel psychologischem Spürsinn und Feingefühl entwickelt das stets sympathische Ermittlerteam eine ganz eigene und ehrliche Dynamik. Sowohl Lykke als auch Rudi sind glaubwürdig charakterisiert, ihre Handlungen stets nachvollziehbar.

Dennis Jürgensen ist es gelungen, das dunkle Kapitel deutscher Stasi-Vergangenheit in eine sowohl fesselnde aber gleichzeitig auch ungemein komplexe Kriminalgeschichte einzubinden.

Routiniert erzählte Krimikost mit einem souverän auftretendem Ermittlerteam: uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Krimifans mit Interesse an zeitgeschichtlichen Hintergründen.
Beim nächsten, und damit dritten Teil der Serie (den es hoffentlich geben wird) bin ich definitiv wieder mit dabei...