Teit und Lehmann ermitteln in Deutschland

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takabayashi Avatar

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Das dänisch-deutsche Ermittlerduo soll nach seinem großen Erfolg bei der Aufklärung eines Falles in Dänemark (Band 1: Gezeitenmord) nun wieder grenzüberschreitend zusammenarbeiten. Lykke Teit und Rudi Lehmann verbindet so etwas wie eine Vater-Tochter-Beziehung, sie mögen sich und können sehr gut zusammenarbeiten.
Dieses Mal geht es um mehrere brutale Mordfälle in Norddeutschland, bei denen ältere Menschen in ihren Häusern brutal ermordet aufgefunden werden, auffällig hindrapiert mit einer blutigen toten Taube auf dem Schoß. Allmählich fällt den beiden Kommissaren auf, dass alle Toten aus der ehemaligen DDR stammen, und dass ihre Ermordung in Verbindung steht mit Verbrechen aus DDR-Zeiten. Auch der Fund einer mumifizierten dreiköpfigen Familie in einer unterirdischen Berliner Bunkeranlage scheint damit in Zusammenhang zu stehen.
Lykke und Rudi können ihre Freundschaft wieder auffrischen und vertiefen und Lykke lernt auch Rudis Ehefrau kennen, mit der sie sich auf Anhieb gut versteht. Wir Leser erfahren wieder etwas mehr über die Vorgeschichte der beiden Protagonisten, die wieder sehr sympathisch rüberkommen - nur Rudis ständige Neckereien Lykke gegenüber sind auf Dauer etwas zu viel und wirken manchmal zu gewollt lustig. Das klingt jetzt vielleicht etwas nach "Friede, Freude, Eierkuchen", so ist es aber nicht, die beiden haben auch jeweils ihr Päckchen zu tragen, und die Schilderung ihrer Freundschaft ist nicht seicht, sondern hat durchaus Tiefgang.
Der Autor hat offenbar gründlich recherchiert und sein Ausflug in die DDR-Vergangenheit wirkt sehr überzeugend. Der Fall ist interessant und spannend , unterhält aber auch gut. Der erste Band war eine angenehme Überraschung für mich, die Fortsetzung brachte die nun schon erwartete Qualität. Ich freue mich auf den nächsten Fall. Ein skandinavischer Krimi für alle, die keine Gewaltexzesse mögen!