Schwebezustand
Wie gehts man mit einem Verlust um, der sich nicht endgültig ist? Der immer noch die Tür der Hoffnung einen Spalt auflässt, da es keine endgültige Gewissheit gibt? Das versucht auch Luisa herauszufinden, nachdem ihre Schwester nun seit 2 Jahren vermisst wird. Auf ihre Suche begleiten sie weitere, scheinbar ähnlich verlorene Seelen, die alle ihr Päckchen zu tragen haben, das sich nach und nach offenbart. Die Schicksale der einzelnen scheinen nicht weniger tragisch als die der Familie Auerbach. Einfühlsam und bedrückend schreibt Scherzant über den Verlust und die Trauer, aber vor allem auch über die Einsamkeit, die das Leben für viele mitbringt. Die teils verschachtelten, langen Sätze sind am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber doch voller Poesie. Bin gespannt auf die Geschichten der einzelnen und die große Frage, was denn mit Hannah geschehen ist.