Sind wir nicht alle auf der Suche?

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heikebund Avatar

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Sina Scherzant gelingt in ihrem zweiten roman "Taumeln" ein gekonneter Spagat zwischen literarischer Erzählung und psychologischer Charakterstudie.
Nachdem Hannah, die Schwester der Protagonisten vor zwei Jahren verschwunden ist, trifft sich immer noch eine kleine Gruppe von Menchen, um nach ihr zu suchen. Dies geschieht nach festen Regeln. Und diese Regeln ermöglicht den aus unterschiedlichen Gründen in ihrem Leben ins Taumeln geratenen Menschen, sich wieder aufzurichten und wieder gradliniger durchs Leben zu gehen. Scherzant glingt es dabei stilsicher, niemals in Voyeurismus abzurutschen, sondern nimmt den Leser mit auf eine spannende, sehr berührende und heilsame Art und Weise. Und so können nicht nur die Figuren in ihrem Roman langsam genesen und Erlebtes verarbeiten.
Auch wenn man einige Passagen durchaus etwas kürzen und straffen könnte, ist das Buch gut lesbar und hat mir sehr gut gefallen.Ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen.