viele Gedanken

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brombeere Avatar

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Worum geht es?
Hannah ist vor zwei Jahren verschwunden und seitdem Treffen sich am Wochenende ehemals Fremde, nun Bekannte, um gemeinsam den Wald nach der Vermissten zu durchkämmen. Was bleibt übrig, wenn man im Unwissen gefangen ist?

Worum geht es wirklich?
Zarte Bande, Gemeinschaft und Emotionen

Lesenswert?
Ja, sehr spannend und interessant. Das Buch startet deutlich nach Hannahs Verschwinden. Im Fokus der übrig gebliebene Kern einer Suchgruppe, die jede Woche aufs neue unterwegs sind. Mit dabei auch Hannahs Schwester Luisa. Der Rest der Gruppe ist nicht homogen, sondern sehr bunt zusammen gewürfelt. Aber sie eint, dass sie an der Suche festhalten.
Immer wieder gibt es Einblicke in das neue Leben ohne Hannah, in den Alltag der Menschen, ihre eigenen Sorgen und Nöte und Lasten und in die Veränderungen, die langsam im Laufe der Zeit von statten gehen.
Gerade Luisas Gefühlswelt ist sehr vielfältig, reicht von Wut bis Verzweiflung, Trauer, Vermissen und Vorwürfen.
Das Buch zeigt bruchstückhaft, was übrig bleibt, wenn eine Person verschwunden ist und ein unwissendes Loch hinterlassen wurde.
Die Figuren sind mir unfassbar real und voller Ecken und Kanten vorgekommen, sie wirkten wie echte Personen und nicht wie ausgedachte. Wow! Gerade die unterschiedlichen Gefühle, die Luisa zeitgleich fühlen kann, wirken zum Greifen real.
Sprachlich fand ich das Buch echt interessant. Die Sätze wirken teilweise atemlos und gehetzt, dann wieder fallend und haltlos. Sehr schön passend zum Inhalt.
Positiv aufgefallen sind mir die vielen Aspekte, die nebenbei angesprochen und in kurzen Szenen angerissen werden und Gehör finden. So viele wichtige aktuelle Themen, die hier behandelt.
Es war mein erstes Buch der Autorin, aber ich habe große Lust weitere Bücher von ihr zu lesen!