How to be good
Oh Teddy, arme Teddy! Man möchte die titelgebende Hauptfigur am liebsten in den Arm nehmen und ganz fest drücken.
Die 35-jährige, aus Texas stammende Teddy gerät zur Zeit des Kalten Kriegs als unschuldiges Opfer in einen Strudel aus politischen Machtkämpfen und findet sich schließlich in einem Verhör mit zwei italienischen Polizisten wieder. In Rückblenden wird ihr Leben aufgerollt und nach und nach erfahren wir, was zu den Ereignissen in der Nacht vor dem Verhör geführt hat.
Schon als Kind wächst sie unter einem enormen Druck auf. Ihre texanische Familie ist reich und politisch ambitioniert, Frauen haben als schmückendes Beiwerk der erfolgreichen Männer hübsch zu sein und sich den gesellschaftlichen Regeln zu unterwerfen. Teddy steht unter der strengen Kontrolle ihrer Mutter, die sich nur einmal im Monat Eiscreme gönnt und in einem Binge-Eating-Anfall heimlich eine ganze Torte mit den bloßen Händen in sich hineinschaufelt. Auch als Erwachsene, als Teddy längst ausgezogen ist und mit ihrem Diplomaten-Gatten ein neues Leben in Rom beginnt, hat sie die strenge und stets kritisierende Stimme ihrer Mutter immer noch im Ohr.
Der Roman zeigt die gesellschaftliche Stellung der Frauen in den 1960er Jahren auf: Ohne Ehemänner werden sie als "saure Milch"oder Flittchen bezeichnet (Teddys Tante zum Beispiel zahlt einen sehr hohen Preis für ihre Unabhängigkeit, richtig gruselig), mit Ehemännern stehen sie komplett unter deren Kontrolle und werden auf ihr Äußeres reduziert. Alkohol und Tabletten, die vermeintlichen "little helper", machen alles nur noch schlimmer.
Teddy hat auf Teufel komm raus versucht, eine gute Ehefrau zu sein und endlich das Leben zu leben, von dem sie immer geträumt hat - glamourös und sorgenfrei, doch genau das Gegenteil ist eingetreten. Man entwickelt einen regelrechten Hass auf die Männer in diesem Buch - ihr Ehmann David, der sie zu anfangs in Rom komplett alleine lässt, der Botschafter, der sie nur ausnutzt, Onkel Hal - ein Kotzbrocken vor dem Herrn, dem nur sein Ansehen wichtig ist, und ihr ehemaliger russischer Liebhaber, der sie komplett abwertet.
Die Erzählung ist spannend aufgebaut, eigentlich sogar wie ein Krimi oder Agenten-Thriller, aber inhaltlich steht das (Gefühls-)Leben von Teddy im Vordergrund, stellvertretend für so viele Frauen ihrer Generation. Das Setting ist sehr eindrücklich geschildert, angefangen von den glamourösen Geschäften und Lokalitäten bis hin in die Armenviertel von Rom.
Ein Buch, das mich sehr gefesselt und beschäftigt hat.
Die 35-jährige, aus Texas stammende Teddy gerät zur Zeit des Kalten Kriegs als unschuldiges Opfer in einen Strudel aus politischen Machtkämpfen und findet sich schließlich in einem Verhör mit zwei italienischen Polizisten wieder. In Rückblenden wird ihr Leben aufgerollt und nach und nach erfahren wir, was zu den Ereignissen in der Nacht vor dem Verhör geführt hat.
Schon als Kind wächst sie unter einem enormen Druck auf. Ihre texanische Familie ist reich und politisch ambitioniert, Frauen haben als schmückendes Beiwerk der erfolgreichen Männer hübsch zu sein und sich den gesellschaftlichen Regeln zu unterwerfen. Teddy steht unter der strengen Kontrolle ihrer Mutter, die sich nur einmal im Monat Eiscreme gönnt und in einem Binge-Eating-Anfall heimlich eine ganze Torte mit den bloßen Händen in sich hineinschaufelt. Auch als Erwachsene, als Teddy längst ausgezogen ist und mit ihrem Diplomaten-Gatten ein neues Leben in Rom beginnt, hat sie die strenge und stets kritisierende Stimme ihrer Mutter immer noch im Ohr.
Der Roman zeigt die gesellschaftliche Stellung der Frauen in den 1960er Jahren auf: Ohne Ehemänner werden sie als "saure Milch"oder Flittchen bezeichnet (Teddys Tante zum Beispiel zahlt einen sehr hohen Preis für ihre Unabhängigkeit, richtig gruselig), mit Ehemännern stehen sie komplett unter deren Kontrolle und werden auf ihr Äußeres reduziert. Alkohol und Tabletten, die vermeintlichen "little helper", machen alles nur noch schlimmer.
Teddy hat auf Teufel komm raus versucht, eine gute Ehefrau zu sein und endlich das Leben zu leben, von dem sie immer geträumt hat - glamourös und sorgenfrei, doch genau das Gegenteil ist eingetreten. Man entwickelt einen regelrechten Hass auf die Männer in diesem Buch - ihr Ehmann David, der sie zu anfangs in Rom komplett alleine lässt, der Botschafter, der sie nur ausnutzt, Onkel Hal - ein Kotzbrocken vor dem Herrn, dem nur sein Ansehen wichtig ist, und ihr ehemaliger russischer Liebhaber, der sie komplett abwertet.
Die Erzählung ist spannend aufgebaut, eigentlich sogar wie ein Krimi oder Agenten-Thriller, aber inhaltlich steht das (Gefühls-)Leben von Teddy im Vordergrund, stellvertretend für so viele Frauen ihrer Generation. Das Setting ist sehr eindrücklich geschildert, angefangen von den glamourösen Geschäften und Lokalitäten bis hin in die Armenviertel von Rom.
Ein Buch, das mich sehr gefesselt und beschäftigt hat.