Interessant, konnte aber leider nicht überzeugen

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Wir treffen in „Teddy“ von Emily Dunlay auf Teddy, als sie gerade in einem Verhör bei der Polizei in Rom sitzt. Nach Rom zog sie zusammen mit ihrem Ehemann. Dieser arbeitet als hochrangiger Diplomat und gibt ihr durch die Hochzeit vermeintlich das, was sie immer zu glauben haben wollte. Wieso sie jetzt verhört wird, erfahren wir durch die Reise in ihre Vergangenheit.

Wir befinden uns in den 60er Jahren, Teddy wächst in Texas auf und ist den familiären Erwartungen unterworfen. Ihre Eltern sind einflussreiche Menschen und legen sehr großen Wert auf das Bild, das nach außen vermittelt wird. Als alleinstehende Frau Mitte dreißig, gerät sie unter Druck und heiratet, um nicht alleine zu bleiben, dabei bewundert sie die ganze Zeit eigentlich ihre Tante, die ein erfülltes Leben ohne Mann lebt.

Teddy ist eine typische unhinged Protagonistin (was ich ja liebe), aber leider bleibt da sehr viel empowerndes Potenzial auf der Strecke. Sie steckt fest in den gesellschaftlichen Erwartungen. Themen die Machtmissbrauch und Korruption werden dabei gekonnt in den Plot eingewoben. Wir erhalten einen wahnsinnig authentischen Einblick in das Leben zur damaligen Zeit, aber wirklich überzeugen konnte mich die Lektüre leider nicht. Die Autorin kreiert eine tolle Atmosphäre, doch leider zieht es mich nicht wirklich zu Teddy.

Übersetzt aus dem Englischen von Ulrike Wasel und
Klaus Timmermann.