Teddy! Du armes, dummes, reiches Frauchen.

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elkestricker Avatar

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Das Cover des Debütromans von Emily Dunlay wirft mich zurück in die Sechziger Jahre und lädt ein zum Reinlesen. Es zeigt eine Perfekt gestylte junge Frau, die an Grace Kelly erinnert.
Teddy, die Protagonistin dieses Gesellschafts- und Spionageromans, entstammt einer wohlhabenden texanischen Familie. Ihr Onkel ist dort Senator und hat Ambitionen auf das Präsidentenamt.
Mit ihren 34 Jahren war sie nie gezwungen einer bezahlten Arbeit nachzugehen, wird in der Kunststiftung der Familie beschäftigt und erhält ein üppiges Taschengeld. Sie hat schon einige Affären hinter sich und die Familie ist heilfroh als sie eines Tages einen Ehemann präsentieren kann, der im diplomatischen Dienst arbeitet. Er nimmt sie mit sich nach Rom und so ist ihr das schlimme Schicksal ihrer Tante erspart geblieben, die in jungen ihr Leben mit dem Jet Set in Europa verbracht, ihr ererbtes Geld verschleudert hat und sich bettelarm der Familie ausliefern musste.
Teddy ist eine sehr unsichere Frau, die versucht über teure Designerkleidung und perfektes Make-Up zu gefallen und eine bilderbuchmäßige Ehefrau abzugeben. Ihr Ehemann David versteckt sie anfangs und bevormundet sie im Bezug auf ihr Erscheinungsbild und ihre Art mit Geld umzugehen.
Nach und nach wird sie selbstständiger, fällt aber über ihre Maßlosigkeit bezüglich Tabletten- und Alkoholkonsum und früheren Affären.
Mehr und mehr kommen Geheimnisse und Intrigen ans Tageslicht bis es zu dem Ereignis kommt, das ihr bisheriges Leben und ihren Traum vom eigenen glücklichen Familienleben zum Platzen bringt.
Der Roman ist leicht zu lesen, die Protagonistin sympathisch, die Ereignisse werden in Rückblenden erzählt und die Spannung hält bis zum Schluss. Sehr gut konstruiert mit einem detaillierten Einblick in ein Frauenleben der Sechziger.