Überraschend tiefgründig

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norah Avatar

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Als ich das Buch begann, erwartete ich die Geschichte einer starken, selbstbewussten Frau, die ihr Leben bestimmt und sich Gefahren stellt.
Doch Teddy schien von Anfang an mehr eine Spielfigur zu sein, ein Opfer und doch an viel ihres Leides selbst Schuld. Genau diesen Eindruck hatten wohl auch die anderen Charaktere und dieser sollte auch vermittelt werden. Auch ich konnte Teddy schwer verstehen und ließ mich wohl von Glamour und Geld blenden, empfand sie teilweise als anstrengend.

Cover und Klappentext gefielen mir ursprünglich durchaus, auch wenn es direkt einen bestimmten Eindruck verschaffte. Jedoch bin ich jetzt der Meinung, dass sie irreführend sind und nicht den Sinn des Buches treffen, doch vielleicht ist auch genau das der Punkt. Frauen zur damaligen Zeit, ob mit Geld oder ohne, konnten wenig selbstbestimmend vorgehen. Einmal verheiratet, bestimmte der Ehemann über sämtliche Ausgaben und ihr ganzes Leben.

Mit dem Schreibstil in erster Person taucht man tief in das Leben vom Teddy ein und damit in die Oberschicht in Rom in den 60ern.

Obwohl ich mir das Buch nicht gleich zusprach und ich auch nicht unbedingt ein Fan feministischer Literatur bin, ist das trotz der Spannung und des Glamours nach allem die Geschichte einer Frau und eines Schicksals, dass kein einzelnes war. Deswegen wirklich eine Empfehlung und anders als erwartet.